Ist es die Renaissance eines Alltagsgegenstands der Stadttechnik oder nur eine fixe Idee? Nachdem wir im April über windgespeiste Straßenlaternen berichteten, die mittlerweile z. B. auf Juist bereits im Einsatz sind, steht die Beleuchtungsstange heute wieder im Mittelpunkt. Grund: Ein aktuelles Amazon-Patent beschreibt Docking-Stationen auf dem Lampen-Körper in der Höhe, welche die Drohnen automatisch anfliegen können und wo sie wieder neue Energie tanken sollen.

Amazon möchte in Zukunft Vieles per Drohne ausliefern. Dafür testet der Weltkonzern verschiedene Technologien. Erste Lieferdrohnen fliegen bereits auf Teststrecken und können Pakete mit einem Gewicht bis zu 2,3 Kilogramm ausliefern. Um die Lieferdrohnen künftig noch effizienter und auch weiter fliegen zu lassen, sollen diese nun auf Straßenlampen wieder neu aufgeladen werden.

Drohne als Postbote

Die Idee, Straßenlaternen mit einer Ladestation für Drohnen zu versehen, ist nachvollziehbar, denn in dieser Höhe ergibt sich ein natürlicher Schutz vor Diebstahl und Zerstörung. Nicht zu unterschätzen jedoch und sicherlich im auch Fokus der Tester: die Verschmutzung durch Vogelausscheidungen.

Das jetzt zugesprochene Patent, hatte Amazon im Jahr 2014 auf den Weg gebracht. Mit dieser Lösung soll an dem Akkuproblem von Drohnen gearbeitet werden, denen geht nämlich nach ca. 20 bis 30 Minuten Flugzeit die Energie aus. Um diesem Problem zu begegnen, soll auf der Straßenlaterne eine Lade-Infrastruktur für die Drohnen geschaffen werden. Ein Versorgungsnetz in luftiger Höhe ist da natürlich ausgesprochen sinnvoll und Amazon möchte die Drohnen darüber hinaus mit einer Technik ausstatten, die weiß, wo gerade ein Propeller-Transporter benötigt wird, eine Ladung abzuholen ist oder die nächste Station zum Laden angeflogen werden kann.

Die Kapazität einer Ladeplattform soll dabei mehrere Drohnen umfassen, damit diese neben dem Laden auch zu Zwischenstopps aufsetzen können, wenn ihr Einsatz nicht gefragt ist.

Eine echte Alternative für die „letzte Meile“

Weiterhin hat Amazon bei der Beantragung des Patents auch dargestellt, dass die Einheiten mit weiterer Technik zur Bestimmung von Ort und Wetter ausgestattet werden sollen. Damit soll dann im Bedarfsfall auf die meteorologischen Unbilden reagiert und die Drohnen zu einem trockenen und sicheren Platz gesteuert werden.

Bis dieser Service von Amazon „in Serie“ an den Start gehen kann, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen,  allerdings empfehlen wir den regionalen Versorgungsunternehmen sich frühzeitig um dieses Segment zu kümmern. Denn sonst stellen demnächst Mitarbeiter des amerikanischen Online-Versandhändlers die Nachtbeleuchtung an Straßen und Plätzen auf und liefern auch gleich den Strom dazu.

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