Deutschland –  Erfinderland. Straßenlaternen sind eine segensreiche Einrichtung für die dunklen Tageszeiten, aber sie kosten die Kommunen auch viel Geld für Bau, Unterhaltung und Stromversorgung. Nun taucht eine Erfindung auf dem Markt auf, die diesem Dilemma besonders in Bereichen ohne Stromversorgung Abhilfe schaffen kann – und das auch noch zu überschaubaren Kosten. Peer Langemak heißt der Erfinder, lebt im hohen Norden der Republik und verfügt über langjährige Erfahrung mit der energetischen Sanierung von kommunaler Beleuchtung.

Er will mit seiner windenergieversorgten Straßenlaterne an abgelegenen Orten für Beleuchtung sorgen, an denen die Verbindung an das bestehende Versorgungsnetz zu aufwendig ist. Der Bedarf ist nachvollziehbar groß, wenn man an Radwege auf dem Land, Parkplätze, einsame Bushaltestellen, Turnhallen oder Sportplätze denkt. „Seit 15 Monaten baue ich daran rum, nun funktioniert es.“ In den kommenden Wochen will er die ersten Anlagen für solche Insellösungen zu Demonstrationszwecken aufstellen.

Straßenlaterne mit eingebautem Akku

Besonders die Bauart der Straßenlaterne lässt aufhorchen, denn sie funktioniert Straßenwindlaterne2ganz eigenständig ohne Stromzufuhr. Entscheidend sind vier Akkus im Inneren des rund sechs Meter hohen Masts. Darauf dreht sich ein etwa 90 Zentimeter hoher sogenannter Savoniusrotor. Die Technik, bestehend aus einer Windturbine mit schaufelförmigen Flügeln, lädt durch Windantrieb die Akkus auf und liefert damit die notwendige Energie.

Vollgeladen sorgen die Akkus dafür, dass die Laterne selbst bei absoluter Flaute zehn Tage lang mit ihren 14 Watt starken LEDs Licht ins Dunkel bringt. Noch ist die Entwicklung allerdings nicht auf dem Markt. Sie soll noch vom TÜV zertifiziert werden.

Und zur Aufladung der Akkus braucht es nicht einmal einen besonderen Wind. „Bereits bei einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde laden sich die Akkus auf“, sagt Erfinder Langemak. Aber auch Starkwind macht der Einheit keine Probleme, dann schaltet das System automatisch ab.

Langemak ist überzeugt, dass die windenergiebetriebene Straßenlaterne in ländlichen Regionen große Chancen hat. „Der Stückpreis wird unter 4.000 Euro liegen“, verspricht der 47-Jährige. Und liegt damit rund 20 Prozent unterhalb der für eine strombetriebene Straßenlaterne zu kalkulierenden Kosten.

Bei den angespannten Finanzhaushalten der deutschen Kommunen eine hervorragende Idee, die es gilt zu prüfen. Und die sicherlich nicht nur im windreichen Norden unserer Republik eine reelle Chance hat, aus dem aktuellen Stadium der Entwicklung den Weg in die Massenproduktion zu finden. Übrigens, der Crowdfunding-und Investmentprozess ist gerade erst abgeschlossen worden. Vielleicht gibt es für Investoren mit Visionen (die soll es ja auch immer wieder unter Stadtwerken geben) ja noch die Chance einzusteigen.

Bild: Noordforce

www.noordforce.com

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