Aus der Not eine Tugend gemacht hat die diesjährige „VKU-Verbandstagung 100% digital“ mit ihrer Umsetzung in der vergangenen Woche. Dabei fielen zwei Dinge besonders ins Auge: Erstens die selbst in einem Wahljahr fast schon als Überpräsenz erscheinende Anwesenheit der Bundespolitik mit fast allen verfügbaren und zur Tagungsausrichtung passenden Kräften. Und zweitens der Einsatz eines innovativen Tools für die Zusammenführung von Teilnehmenden, dessen Einsatz der Begegnung auf einem realen Kongress schon sehr nahe kam. Diese Nahbarkeit ist es wert, das Ganze noch einmal näher zu betrachten.

Die Teilnehmenden hatten dabei die Möglichkeit, sich in den Pausen der Veranstaltung auf eine Art Marktplatz zu begeben und anzumelden. Nach Freigabe der Kamera des eigenen Rechners und des eigenen Mikrophons erschien auf dem Bildschirm das persönliche Konterfei am Rande eines Netzwerks, das verschiedene Themenräume grafisch sehr ansprechend und nachvollziehbar abbildete. Als Marktplatzbesuchender wurde man bildlich und namentlich abgebildet und so war es ein Leichtes auf Bekannte “zuzugehen und sie digital anzusprechen“. Der Kontakt wurde hergestellt und bei Einwilligung der angesprochenen Person begann der Dialog. Fast wie vor Ort, nur ohne Kaffee oder Kaltgetränk vom Veranstalter.

Mit der Maus zueinander finden

Auch war es möglich durch die gedrückte linke Maustaste, sein eigenes Bild in einen der Themenräume im Netzwerk zu manövrieren, sich sozusagen „mit an einen Tisch zu stellen“ und im Kreis der Diskutierenden aufgenommen zu werden. Die Themen variierten dabei von den vorgegebenen Stichworten wie „Energiewirtschaft“ oder „Energiepolitik“ bis hin zu konkreten Fortsetzungen des im Plenum und in den Breakout-Sessions angesprochenen Inhalten oder individuell aufgeworfenen Aspekten.

Nach einer sehr regen Beteiligung in der Mittagspause der Verbandstagung ebbte die Beteiligung am Nachmittag zwar ab, wobei der Eindruck vorherrschte, dass den Teilnehmenden ein wenig kommunikative Neugier gerade in diesem Umfeld gutgetan hätte. Dem Veranstalter ist für den Mut und dem toolbereitstellenden Anbieter wonder.me für die innovative und auch grafisch gut gemachte Umsetzung zu danken.

Gute Nutzungsfrequenz kann noch besser werden

Wenn vielleicht beim nächsten Einsatz im Vorfeld noch etwas ausführlicher auf diese Möglichkeit eingegangen und auch die referierenden Persönlichkeiten sich dieser Diskussionsform öffnen würden, könnte man bei einem dann hoffentlich zumindest hybrid stattfindenden Event eine ideale Verbindung „von innen nach außen“ oder auch von „von außen nach außen“ schaffen und auch die Hälfte der Teilnehmenden aktivieren, die sich diesmal noch zurückhaltend zeigte.

Aber natürlich hoffen alle Energieverantwortungstragenden in den kommunalen Unternehmen auf ein persönliches Wiedersehen bei diesen Anlässen. Drücken Sie die Daumen, dass es beim VKU Stadtwerkekongress am 07. und 08. September in Dortmund bereits wieder möglich sein wird.

(MW)

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