Katherina Reiche, seit 1. September 2015 neue Hauptgeschäftsführerin des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) spricht in ihrem ersten Interview mit der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) ein Thema an, das viele Marketingberater immer wieder predigen, aber von den Unternehmen noch nicht verinnerlicht wird: Regionalität ist ein Trumpf der auch gespielt werden muss.

Katherina Reiche auf die Frage, wie sie zukünftig die Rolle der kommunalen Unternehmen sieht: „Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin davon überzeugt, dass Regional das neue Bio wird. In einer Welt, die immer schneller wird, wo die Globalisierung immer mehr Wirtschaftszweige erfasst bis in das Handwerk hinein, wird der Wunsch nach regionaler Nähe und nach einer heimatlichen Bindung ganz stark. Dies schafft Vertrauen. Die Verbindung von Gemeinwohlorientierung und wirtschaftlicher Stabilität, von regionaler Förderung und Nachhaltigkeit, von sozialer Verantwortung und unternehmerischer Professionalität. Diese sechs Dinge miteinander verwoben, machen den Wert der kommunalen Unternehmen aus.“

Deutsche Energieunternehmen haben sich in vielen Fällen diesen Ansatz auch auf ihre Fahnen geschrieben, leben ihn aber noch nicht mit der notwendigen Intensität. Immer noch beeinflusst der Vertrieb viele Marketingmaßnahmen maßgeblich durch kurzfristige Absatzinteressen. Immer noch laufen viele Kampagnen nicht auf allen Kommunikationskanälen, oder es fehlt der Mut, einen individuellen Ansatz mit Konsequenz weiter zu verfolgen. Leider trifft man dann doch allzu häufig auf Lösungen die letztlich artig jedoch wenig einzigartig sind, wenn es darum geht, die eigene Marke, ein neues Produkt oder eine Dienstleistung am Markt zu platzieren.

Foto: ZfK / Laurence Chaperan

 

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