Seit zwei langen Jahren arbeiten wir alle unter Pandemiebedingungen. Homeoffice, sporadische Anwesenheiten von rund sechs der 30 Mitarbeitenden in unseren Räumen, Zoom-, Salesforce und Teams-Konferenzen untereinander sowie mit Kunden, potenziellen neuen Kolleginnen und Kollegen, Auszubildenden oder Lieferanten.

Das verändert uns, behaupte ich, und lässt uns bekannte, aber genauso bisher unbekannte Mitmenschen völlig neu entdecken. Hat man vorher die Person in ihrer Gesamtheit wahrgenommen, reduziert sie sich jetzt auf den Oberkörper und je nach Sitzentfernung zur Kamera auf den Kopf. Das Gesicht und besonders die Augen werden zum Fenster nach außen.

Vertrauen und Sicherheit

Man erinnert sich wieder an längst vergangene Zeiten des NLP (Neurolinguistisches Programmieren), in denen die Blickrichtung der Augen angeblich Lügende entlarven konnte (längst widerlegt). Man fragt sich unweigerlich in manchen Situationen, ob beim Gegenüber wohl gerade die Beine erregt auf- und niederwippen, weil die Nervosität schier durch die Datenleitung klettert oder ob die fast liegende Arbeitshaltung vor dem Bildschirm Aufschluss über die Arbeitshaltung einer/s evtl. zukünftigen Mitarbeitenden gibt.

Bildschirme trennen Menschen und können den Eindruck eines persönlichen Gesprächs nicht ersetzen, gerade wenn man neue Mitarbeitende kennenlernen möchte. Glücklicherweise kann unter Berücksichtigung von Abstandregeln und weiterer hygienischer Vorsorge nun langsam wieder mehr Normalität einkehren und es besteht die Chance auf ein maskenfreies Gespräch.

Menschen neu entdecken

Ganz anders stellt sich die Situation bei den bewährten Kolleginnen und Kollegen ein. Große Freude, so man bei kleinen Aktivitäten im Freien mal wieder gemeinsam etwas erleben kann, auch wenn immer noch diverse Regularien und Abstände beachtet werden müssen. Die emotionale Nähe wird reaktiviert, die alte Vertrautheit kehrt zurück.

Auch wenn die Arbeit im Homeoffice, jedenfalls in unserem Metier, genauso kundenorientiert, konzentriert und effizient abläuft wie aus dem gemeinsamen Büro – der Schnack am Kaffeeautomaten, das Zusammentreffen auf den Gängen und der damit verbundene Austausch, der Mittagssnack auf der Parkbank mit Sicherheitsabstand oder der Klön vor der Heimfahrt am Auto: der direkte Kontakt ist weder durch einen hochauflösenden Monitor oder die beste digitale Tonleitung zu ersetzen.

In diesem Sinne: Schöne Ostertage in der Familie,
wünscht das Team des Energieverdichters aus Köln.

(OP)

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