Blockchain in der Energiewirtschaft bewegt als Thema aktuell viele Kongresse, Seminare und Fachvorträge. Die Gelsenwasser AG beschritt nun einen ganz anderen Weg, um sich andersartig, ergebnisoffen und selbstbewusst der Thematik zu nähern. In der inspirierenden Essener Szene-Location „Unperfekthaus“ boten die Gelsenkirchener einem Kreis von Blockchain-Idealisten die Chance, gemeinsam mit Energie-Experten aus dem eigenen Hause erste Schritte auf dem Weg zur Revolution in der Energiewirtschaft zu beschreiten.

Begonnen hat alles vor 8 Monaten, als sich das Gelsenwasser-Organisationsteam um Katrin Becker, Thomas Papenkort und Patrick Mutert damit befasste, wie man das Thema Blockchain in der Energiewirtschaft sinnvoll angehen wolle. Heraus kam die Idee eines Hackathons, also einer oft eher unorthodox angelegten Veranstaltung zur Entwicklung von Software- und / oder Hardwarelösungen.

30 Blockchain-Enthusiasten hatten sich angemeldet, und teilweise bereits im Vorfeld Teams gebildet, damit an zwei Tagen Lösungen gefunden werden konnten, „um die Energiewirtschaft an die Blockchain anzudocken“, wie Patrick Mutert formulierte. Vorgaben zu Themen oder Zielen wurden nicht gemacht, somit konnten die Blockchain-Experten ihre eigenen Vorstellungen voll einfließen lassen.

In vier Teams arbeiteten die letztendlich 20 Teilnehmer (ein größeres Team aus Italien hatte kurzfristig absagen müssen) intensiv an ihren Ideen und nutzten in den Pausen die angenehmen Möglichkeiten der Zerstreuung in der Kreativ-Location. Nach einem kurzen Austausch mit den Gelsenwasser-Experten wurden Konzepte diskutiert, Ideen entwickelt, Probleme identifiziert und erste Umsetzungsansätze in Angriff genommen.

Lösungen nach zwei Tagen

Am Ende des zweiten Tages wurden die Lösungen in kurzen Präsentationen vorgestellt. Über den Sieger entschied eine Jury, bestehend aus sechs GELSENWASSER-Experten, den Teams und Sam Warburton, dem CEO der Conjoule GmbH.

Abgebildet wurden Lösungen, um den Lieferantenwechselprozess über die Blockchain zu vereinfachen oder ein Ansatz zur effizienten Allokation von CO2-Zertifikaten über die Blockchain. Ein Team befasste sich mit dem Handel von Herkunftsnachweisen, um aus erneuerbaren Energieanlagen generierte Zertifikate einfacher und transparenter für alle Ablaufbeteiligten abbilden zu können.

Das Siegerteam mit der Lösung für eine effiziente Allokation von CO2-Zertifikaten über die Blockchain wurde denkbar knapp mit einer Stimme Mehrheit gefunden. Die Lösung zeigt Wege auf, die aktuell geringe Transparenz zu erhöhen und die rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B. REMIT) besser zu erfüllen. Aufgebaut wird dieser Ansatz über Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain.

Zusammenfassend resümierten TeilnehmerInnen und das Organisationsteam eine spannende Veranstaltung mit überraschend schnellen und konkreten Ergebnissen und Lösungsansätzen. Für die Gelsenwasser-Experten beeindruckend: Die Agilität und die Herangehensweise der Blockchain-Experten, die vor allem auf Grund von großer Offenheit in der Diskussion  und einer übergreifenden Kooperation geprägt war.

Das ehrliche Fazit des sichtlich zufriedenen Organisators Patrick Mutert: „Die Revolution der Energiewirtschaft war in zwei Tagen noch nicht möglich, aber wir haben viele Möglichkeiten gesehen, erfolgreich neue Wege zu beschreiten, um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen.“ Ein Event das Lust auf mehr gemacht hat.

Bild: Patrick Mutert, Gelsenwasser

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