Jede eingesparte Tonne CO2 zählt. Zwar wird Deutschland das Minderungsziel von 40 Prozent gegenüber 1990 deutlich verfehlen, doch passt es mit Blick auf 2030 gut ins Bild, dass der gesamte Primärenergieverbrauch in 2018 gegenüber 2017 um fünf Prozent zurückging. Diese Zahl gab jetzt die AG Energiebilanzen e. V., kurz AGEB, bekannt. Bemerkenswert: Damit liegt der Energieverbrauch nach Aussage der Arbeitsgemeinschaft in Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang der 70er Jahre.

Wie kommt das? Kennen wir doch alle das tägliche Verkehrschaos und hören, dass die verkehrsbedingten CO2-Emissionen gestiegen sind. Laut AGEB haben mehrere Faktoren die Entwicklung beeinflusst. Wesentliche Gründe waren demnach gestiegene Preise, eine milde Witterung sowie Verbesserungen bei der Energie-Effizienz. Heruntergebrochen auf die einzelnen Energieträger ergibt sich ein unterschiedliches Bild: Der Verbrauch von Mineralöl ging insgesamt um 5,6 Prozent zurück. Aufgrund der warmen Witterung nahm aber der Absatz von leichtem Heizöl mit 14,8 Prozent am stärksten ab,  während bei Otto- und Dieselkraftstoff nur ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Ein Plus von 2,9 Prozent gab es dagegen beim Flugkraftstoff.

Viele Gründe führen zum Ergebnis

Die milde Witterung wirkte sich auch stark auf das Erdgas aus, das vorrangig zur Wärmeerzeugung eingesetzt wird. Der Rückgang betrug 7,3 Prozent, wobei sich laut AGEB auch eine steigende Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien verbrauchsmindernd bemerkbar machte. Die Verwendung von Stein- und Braunkohle nahm um 11,2 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent ab. Verantwortlich dafür waren vor allem der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien, höhere Brennstoffkosten sowie ein Anstieg der CO2-Preise.

Die umgerechnet 150 Millionen Steinkohle-Einheiten, die 2018 insgesamt verbraucht wurden, verteilen sich auf die einzelnen Primärenergieträger wie folgt: 34,1 Prozent Mineralöl, 23,5 Prozent Erdgas, 10,1 Prozent Steinkohle, 11,5 Prozent Braunkohle, Kernenergie 6,4 Prozent, Erneuerbare 14 Prozent sowie einen Rest von 1,8 Prozent – vornehmlich Wasserkraft. Ökologisch gesehen ein guter Trend. Es bleibt abzuwarten, ob er sich im laufenden Jahr fortsetzt. Dabei sollten wir nicht auf die Witterung und steigende Preise setzen, sondern auf einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren, eine höhere Energieeffizienz – und warum nicht auch auf eine größere Sensibilität im Umgang mit Energie.

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