Ein Nachruf

Als Chefredakteur dieses Blogs begleitet mich das BDEW-Magazin „Zweitausend50“ seit der ersten Ausgabe. Mit aufkommender Enttäuschung habe ich heute in einer Mail an die Abonnenten gelesen, dass die Printausgabe eingestellt und eine Online-Ausgabe nun viermal jährlich erscheinen wird. Dies bedauere ich und mit mir wahrscheinlich viele andere Leserinnen und Leser.

Die gut gestalteten und produzierten Printausgaben sprachen mich ob der Qualität stets an. Genauso wie der Anspruch des Mit-, Nach- und Weiterdenkens im Kontext der aktuellen, auf die Zukunft ausgerichteten Inhalte und Themen für eine innovative deutsche Energiebranche.

Den aktuell vollzogenen Wechsel hin zu einer reinen Digitalpräsenz des Magazins empfinde ich bedauerlich, denn für mich geht trotz aller guten Ansätze der ausgewogene Gesamteindruck des Printmagazins verloren. Er lebte bisher neben dem nun gar nicht mehr vorhandenen haptischen Erlebnis auch wesentlich von den teilweise neuen, mutigen und immer durchdachten Umsetzungen bei der Seitengestaltung. Dies kann naturgemäß bei einem Produkt für die Ausspielung auf allen Devices nicht annähernd so realisiert werden wie in einer Printausgabe.

Weniger Leserinnen und Leser?

Ich sehe aber noch eine andere mögliche Entwicklung: Neben den Abonnentinnen und AAbonnenten werden weniger Menschen die Online-Ausgabe „mal en passant“ wahrnehmen. Das Magazin ging immer durch sehr viele Hände, es landete, wenn überhaupt, erst nach Monaten in der „Ablage P“, allein wegen seiner auffallend anderen Aufmachung in dieser Branche. Das kann jetzt kaum noch passieren.

Wahrscheinlich ist es nicht möglich und wirtschaftlich abbildbar, Zweitausend50 auch zukünftig als Printausgabe fortzusetzen. Schade, denn ich bin recht sicher, dass es mehr Menschen neben mir gibt, die trotz einer sicherlich mit Begeisterung und Verve produzierten Online-Ausgabe, auch morgen noch das emotionale Erlebnis eines richtig gut gemachten Printprodukts zu schätzen wissen.

(MW)

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