Eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen bis 2020. Ist das ein realistisches Szenario? Ob und wie dieser Markt expandiert hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Wichtig ist die Entwicklung der Rohöl- und Strompreise. Auch das Angebot und die Kostenentwicklung von Fahrzeugen spielen eine erhebliche Rolle. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) kommt zu dem Ergebnis, dass das Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektrofahrzeugen nur unter optimistischen Annahmen erreicht werden kann. 200.000 Fahrzeuge sind auf jeden Fall drin.
Ob 200.000 oder 1.000.000 elektrische oder teilweise elektrisch betriebene Fahrzeuge. Sie alle benötigen Strom und hier öffnet sich ein Markt, den Energieanbieter konsequent besetzen sollten. Clevere Stadtwerke haben die Zeichen des Elektrofahrzeug-Zeitalters bereits erkannt. EnBW beispielsweise bietet die „Elektronauten Prepaid-Ladekarte“ an.
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Damit können Kunden bargeldlos an über 300 EnBW-Ladestationen in Baden-Württemberg tanken. Dieses Angebot bewirbt der Energieanbieter mit Bannern beispielsweise auf der Plattform mein-elektroauto. Das ist doch schon mal ein guter Anfang!
Die Stadtwerke Peine gehen einen Schritt weiter: Das Unternehmen bietet ein Förderprogramm zur E-Mobilität. Der Versorger bezuschusst den Kauf von Autos, Rollern und Fahrrädern mit Elektromotoren. Bei E-Autos übernehmen die Stadtwerke derzeit zehn Prozent der Anschaffungskosten der Basismodelle bis maximal 3000 Euro. 15 Prozent Zuschuss (maximal 500 Euro) erhalten die Käufer von E-Rollern, 100 Euro legt das Unternehmen zu jedem gekauften E-Bike dazu. Die Bedingung: Die Fahrzeuge müssen bei einem Händler in Peine gekauft und die Käufer Stromkunden der Stadtwerke Peine sein.
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Wir finden, das ist eine richtig gute Kundenbindungsmaßnahme! Ganz sicher ist ein solches Angebot auch wegweisend! Egal ob es in 2020 eine Million oder 200.000 Elektrofahrzeuge geben wird. Dies ist ein Zukunftsmarkt und den sollten Energieanbieter nicht verschlafen.
„Wanted“: Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Wie weit sind Sie mit Ihrer Planung, Ihrem Angebot und Ihrer Werbung für Elektromobilität?
Kundenbindung via E-Mobilität – spinnerte Idee oder ein interessanter Ansatz?
Verehrte Energieverdichter,
Eurer letzter Blogartikel zur Elektromobilität veranlasst mich als interessierten Energiekonsumenten zu einem kleinen Beitrag und einer daraus resultierenden Frage. Vielleicht erhalte ich ja auf diesem Weg eine Antwort aus dem Kreis der Fachleute.
Die Telekommunikationsunternehmen betreiben das Geschäft bereits seit Jahren. Neben ihren Dienstleitungen rund um die Kommunikation von Privat- wie Geschäftskunden bieten sie den Kunden auch die Endgeräte an, die für den kontinuierlichen Umsatz ihrer Branche sorgen. So hat man einmal das Geschäft richtig in Schwung gebracht. Früher noch teilweise stark subventioniert, heute zu moderaten Teilzahlungsraten schaffen die Unternehmen eine Kundenbindung für in der Regel zwei Jahre und gehen frühzeitig mit neuen Offerten in Sachen Vertragsverlängerung auf die Klientel zu.
Warum gibt es so etwas ähnliches nicht bei den Energieversorgern für den noch in den Kinderschuhen befindlichen Markt der E-Mobilität?
Bei näherer Betrachtung gibt es heute bereits von sehr vielen EVUs mehr oder weniger interessante Angebote für die Bezuschussung von neuen Elektrofahrzeugen, von 50 € für E-Bikes und Pedalacs über 250 € für Hybrid-Mobile bis zu 1.500 € für Elektrofahrzeuge in Werl / NRW (Eine Auswahl der Angebote in NRW findet sich hier: http://www.energieagentur.nrw.de/_database/_data/datainfopool/FoerderprogrammeEVU-Elektrofahrzeuge.pdf.
Was dabei bisher überhaupt nicht genutzt wird ist die Möglichkeit der mittelfristigen Kundenbindung. Freilich muss man Kunde sein, um die Förderung bekommen zu können, nur fragt sich der Betrachter, warum es keine Angebote gibt, die z.B. mit einer Förderung den Strombezug zu einem Festpreis für die kommenden zwei Jahre verbinden. Das wäre doch eine interessante Form der Kundenbindung und böte auch für die Kommunikation sehr gute Möglichkeiten.
Liegt es daran, dass sich noch keiner der großen Anbieter an dieses Thema heran getraut hat oder überwiegen evtl . die Bedenken, dass man sich damit auf eine Stufe mit den Unternehmen der Telekommunikation stellen würde? Könnte dies nicht auch ein Beitrag dafür sein, dass in Deutschland 2020 die angepeilten ca. eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen rollen?
Wer klärt mich auf?
Wir finden Dein/Ihr Vorschlag ist absolut keine spinnerte Idee, sondern ein sehr interessanter Ansatz!
Warum sich die großen Anbieter noch nicht an dieses Thema heran getraut haben, erschließt sich uns auch nicht. Es wäre natürlich super, wenn sich dazu ein (großer) Energieanbieter hier äußern würde.