Der Messenger Dienst ist so beliebt und weitverbreitet wie nie zuvor. Darum benutzen auch viele Unternehmen schon seit längerem die Plattform, um mit Kunden in Kontakt zu kommen. Sei es auf besondere Angebote aufmerksam zu machen, Branchen-Themen zu verbreiten oder Unternehmensinformationen an den Kunden zu bringen.

Per kurzem Text und nur wenigen Klicks erreicht der Newsletter gezielt tausende potenzielle Kunden. Der Ablauf? Ganz simpel: Unternehmen bieten ihren Newsletter an, Kunden abonnieren ihn und verpassen somit kein Angebot mehr.

Warum ist ein WhatsApp Newsletter so attraktiv für Unternehmen?

Unternehmen erreichen durch den Newsletter-Versand per WhatsApp durchschnittlich knapp 32% Klickraten. Damit liegen sie deutlich über der herkömmlichen Newsletter-Variante, der E-Mail. Der Kontakt zum Kunden erfolgt auf kurzem Weg und das Unternehmen erreicht die Zielgruppe genau dort, wo sie sich aufhält: Am Smartphone. Kunden profitieren von speziellen Angeboten oder Wissenstransfers – für beide Seiten also eine Win-Win-Situation. Könnte man denken…Doch schon bald soll damit Schluss sein.

WhatsApp verbietet den Newsletter-Versand

Ab dem 7. Dezember möchte der Messenger-Dienst von Facebook den Versand von Newslettern endgültig untersagen. Dass viele Unternehmen dies nicht gutheißen ist einleuchtend. Allerdings haben Unternehmen schlechte Chancen sich dagegen zu wehren – denn sie befinden sich ohnehin momentan mit ihrem Newsletter-Versand in einer rechtlichen „Grau-Zone“. Der offizielle Grund: WhatsApp sei nicht für den Massenversand von Botschaften konzipiert gewesen.

Die Zeit bis zum endgültigen Verbot dient für Unternehmen als Übergang, um sich nach Alternativen umzuschauen. Aber was passiert, wenn Unternehmen sich nicht an das Verbot halten? Wer nach dem Verbot weiterhin noch Newsletter über WhatsApp verschickt, muss mit juristischen Maßnahmen rechnen. Laut Facebook, dem Mutterkonzern von WhatsApp, kommt es anfangs zur Sperrung des Accounts und später drohen den Unternehmen kostenpflichtige Abmahnungen.

Warum will die Facebook-Tochter überhaupt den Newsletter-Versand über WhatsApp verbieten?

WhatsApp sei ursprünglich als private Messaging-Plattform entwickelt worden, um Freunde zu verbinden. Dieser Aspekt soll künftig auch wieder im Fokus stehen – soweit die Aussage von Facebook.

Weiterhin möchte das Unternehmen verstärkt gegen Spam und Fake-News vorgehen. WhatsApp stand in der Vergangenheit oftmals in der Kritik, da es nichts gegen die Verbreitung von Falschnachrichten unternahm. Um gegen den Nachrichten-Missbrauch anzugehen, beschränkte WhatsApp bereits im Januar 2019 die Weiterleitungsfunktion von Nachrichten. Im Februar 2019 veröffentlichte der Messenger ein Whitepaper, in dem erläutert wird, wie das Unternehmen gegen diese Faktoren zukünftig vorgehen möchte.

Durch das Verbot des Newsletter-Versands soll den Falschnachrichten endgültig ein Ende gesetzt werden.

Gibt es Alternativen zum WhatsApp-Newsletter?

Die kurze Antwort lautet momentan: Nein, eine gleichwertige Alternative gibt es bislang nicht.

WhatsApp selbst verweist auf die WhatsApp-Business-App sowie die WhatsApp-Business-API für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden. Diese Alternative ist zwar nützlich in Bezug auf die Kundenkommunikation (z.B. für Services und Dienstleistungen), erlaubt aber nach derzeitigem Stand nicht den massenhaften Nachrichtenversand.

Wie es also mit dem WhatsApp-Newsletter aussieht ist derzeit noch unklar. Wir vertreten jedoch die Ansicht, dass bis Dezember eine Lösung gefunden wird. Facebook wird sich die Chance nicht nehmen lassen, für unzählige Unternehmen die Nummer 1 im Bereich Newsletter-Versand zu werden.

Wichtig ist es, den Markt zu beobachten. Gibt es zwischenzeitlich gesetzliche Änderungen? Tauchen neue Features bei WhatsApp Business auf? Oder erweitert Facebook vielleicht selbst seinen eigenen Facebook-Messenger in Richtung Newsletter?

Klar ist: Die persönliche Kommunikation ist auf dem Vormarsch und wird weiterhin zunehmend wichtiger. Das haben auch Facebook & Co. erkannt. Dazu kommt, dass viele Unternehmen momentan dasselbe Schicksal teilen und die digitale Welt sich in der Regel sehr schnell dreht – von daher wird bis Dezember ganz sicher noch einiges passieren.

Bei neuen Erkenntnissen halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden!

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