Der aktuelle Entwurf zur zweiten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, kurz GEG, hält die meisten Eigentümer von Wohngebäuden ganz schön auf Trab. Kommt es so, wie es das grüne Wirtschaftsministerium gerne möchte, sollen ab Januar 2024 alle neu eingebauten Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das gilt auch für den Bestand.  Ob das der Fall sein wird, ist derzeit noch offen. Kritik ist aus den unterschiedlichsten „Ecken“ zu vernehmen, Änderungen sind nicht unwahrscheinlich.

Dessen ungeachtet, berichten Installateure im Gespräch mit dem „energieverdichter“ von einem wahren Run auf Öl- und Gasheizungen. Viele Eigentümer sind verunsichert. Lieber jetzt noch eine neue Heizung mit dem alten Brennstoff einbauen und die nächsten 21 Jahre Ruhe haben, statt die komplette Wärmeversorgung ab 2024 mit deutlich höheren Kosten auf eine nachhaltige Alternative umstellen (Im Jahr 2045 soll endgültig Schluss sein, fossile Heizungen dürfen dann nicht mehr länger betrieben werden).

Der finanzielle Aspekt ist bei aller Liebe zum Klima nicht von der Hand zu weisen. Ob die Rechnung aufgehen kann, hängt maßgeblich von der Energiepreisentwicklung ab. Schauen wir uns dazu einmal das Beispiel Heizöl an. Laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) liegen die sicheren Erdölreserven weltweit bei gut 244 Milliarden Tonnen. Bei einem globalen Erdölverbrauch auf dem heutigen Niveau würden die gesicherten Reserven mehr als 50 Jahre ausreichen. Knappheit dürfte also kein entscheidendes Argument für stark anziehende Preise sein. Anders sieht es da schon bei der geopolitischen Gemengelage aus. Die Ukraine-Krise hatte dazu geführt, dass der Rohölpreis innerhalb kurzer Zeit extrem anstieg. Bei der für Europa maßgeblichen Sorte Brent kletterte er von unter 80 Dollar pro Barrel Anfang Januar 2022 auf über 120 Dollar, und dies innerhalb von gut zwei Monaten. Danach ging der Preis in einer wellenförmigen Bewegung bis heute kontinuierlich zurück. Aktuell (30. Mai 23) liegt er bei 78 Dollar pro Barrel, also dem Niveau vor der Ukraine-Krise. Entsprechend gestaltet sich das Bild bei den Heizölpreisen. Wer heute bestellt, bezahlt in etwa so viel wie Ende 2021.

Wie geht es weiter?

Es spricht einiges dafür, dass künftig nicht das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage das preisbestimmende Kriterium sein wird. Vielmehr dürften nicht kalkulierbare Krisen und politisch initiierte Verteuerungen in Form von CO2-Abgaben den Ausschlag geben. Für Stadtwerke wie Privathaushalte werden künftige Weichenstellungen nicht einfach. Geht es ausschließlich ums Klima, ist die Entscheidung einfach. Je mehr die finanzielle Seite zu berücksichtigen ist, desto schwieriger wird es, da verlässliche Eckdaten fehlen. Oder um es mit Karl Valentin zu sagen: Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

(GL)

P.S.: Auch für diesen Artikel haben wir Angebote der künstlichen Intelligenz genutzt, um die Kernthesen des Artikels herauszufiltern und in einem Teaser-Video zusammenzustellen. Die erste nachfolgende Version zeigt das unbearbeitete Ergebnis. Die zweite Version präsentiert das Resultat nach einer Optimierung mit einem überschaubaren Aufwand durch einen Kollegen.

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KI-generiertes Video, unbearbeitet

KI-generiertes Video, bearbeitet

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