Dass Google und Facebook im großen Stil Daten über ihre Nutzer speichern, auswerten und verwenden, ist hinreichend bekannt. Dass man diese Daten zu einem großen Teil einsehen und selbst verwalten bzw. löschen kann, wissen aber nur die wenigsten.

Hier folgen die wichtigsten Links, mit denen Sie überprüfen können, was Google und Facebook anhand der jeweiligen Nutzung gespeichert haben und wie Sie dies ändern können:

Facebook Werbepräferenzen

Zur Auswahl der Werbeanzeigen, die bei Facebook angezeigt werden, stützt sich  das Werbesystem darauf, was Werbetreibende als ihre gewünschte Zielgruppe angegeben haben. Die jeweilige Anzeige wird Personen zugeordnet, die daran interessiert sein könnten. Dabei werden Interessenskategorien zugrunde gelegt, die zum Beispiel aus Likes für Fanpages oder Klicks auf Werbeanzeigen resultieren.

In den Werbepräferenzen können User sehen, welche Aspekte Einfluss auf die Auswahl der jeweils gezeigten Werbung haben und selbst Änderungen vornehmen.

Facebook Standortverlauf

Auch wo sich ein User aufhält wird in der Facebook-App ziemlich genau getrackt. Der Standortverlauf ist eine Einstellung, mit dessen Hilfe Facebook einen Verlauf der genauen Standorte erstellt, die über Ortungsdienste auf einem Gerät gemeldet werden. Ist der Standortverlauf aktiviert, fügt Facebook den aktuellen Standort regelmäßig zum Standortverlauf hinzu – selbst wenn die App geschlossen ist.  Ihren Standortverlauf finden Sie hier. Die Ortung kann unter Einstellungen und Privatsphäre > Privatsphäre auf einen Blick > Deine Standorte > Standortverlauf Aus deaktiviert werden.

Facebook Aktivitätenprotokoll

Eine Übersicht über die eigenen Aktivitäten bei Facebook finden User im Facebook Aktivitätenprotokoll. Hier kann über die Aktivitätensuche (oben rechts auf der Seite) nach Aktivitäten gefiltert werden. Auch ist es möglich einzelne Aktivitäten zu löschen oder den gesamten Verlauf anzeigen zu lassen (zu finden links auf der Seite unter „Filter“).

Welche Daten Facebook speichert und in welcher Kategorie diese Daten für den Nutzer verfügbar sind, finden Sie zusammengefasst an dieser Stelle.

Google Grundprofil

Ähnlich wie bei Facebook verhält es sich auch mit Google: Das Unternehmen hat mit seinem Mix aus Suchmaschine, Betriebssystem, Browser und diversen anderen Angeboten einen nahezu flächendeckenden Zugriff auf Onlineaktivitäten jeglicher Art.

Google analysiert jeden Ihrer Schritte im Netz und erstellt daraus ein Grundprofil, das etwa Informationen zum Geschlecht, Alter und den eigenen Interessen beinhaltet. Diese basieren wiederum auf den besuchten Webseiten und beeinflussen unter anderem auch die angezeigten Werbeanzeigen. Einstellungen zu den Werbeanzeigen finden Sie hier.

Google Suchanfragen

Unter „Meine Aktivitäten“ befindet sich eine Auflistung aller Suchanfragen. Dort können User im Detail die eingegebenen Anfragen des aktuellen Tages durchsuchen. Es ist außerdem möglich, sich auf einzelne Tage zu beschränken oder nach Kategorien wie „Bilder“, „Maps“ und „News“ zu filtern.

Google Gerätenutzung

Mit welchen Geräten ein User die Dienste von Google nutzt, verrät die Google Gerätenutzung.

Auf Google Permissions werden alle Erweiterungen, Geräte und Webdienste aufgelistet, die Zugriff auf Ihre Daten haben. Auf Wunsch können Sie diesen Zugriff auch entziehen.

Google Standortverlauf

Neben Facebook speichert auch Google in einem Standortverlauf, wo sich die Nutzer zu welchem Zeitpunkt aufhalten. Auch Kommentare und Likes bei YouTube werden festgehalten und sind dort einsehbar.

In Ihrem persönlichen Google-Konto können Sie bereits vieles selbst einstellen, z.B. ob Standorte mitgetrackt werden sollen oder nicht. Einfach nach dem Login auf „Datenschutzeinstellungen prüfen“ klicken. Von dort aus führt Google durch alle Einstellungen.

Den Datenkraken entgegenwirken

Online-Dienste wie Facebook und Google sammeln also sehr viele Daten über uns. Allerdings können wir dem Ganzen auch einen Riegel vorschieben und mit wenigen Klicks unsere persönlichen Dateneinstellungen vornehmen. Wir raten deshalb: Ruhig mal etwas Zeit investieren und die eigenen Datenarchive überprüfen.

Auswirkungen für Energieversorger

Unternehmen, die bei Facebook und Google werben, nutzen gerne die zielgruppengenauen Einstellungsmöglichkeiten der beiden Dienstleister. Rücken die individuellen Datenschutz-Maßnahmen stärker in das Bewusstsein der User, wird es für Unternehmen automatisch schwieriger auf Interessen der Zielgruppen ausgerichtet zu werben.

Energieversorger, die also bei Facebook oder Google Werbung schalten, sollten im Hinterkopf behalten, dass passgenaue Werbung in ferner Zukunft vielleicht nicht mehr ganz so zugespitzt sein wird wie jetzt. Und vor allem müssen die eigenen Texte einer professionellen Suchmaschinen-Optimierung unterzogen werden, damit das individuelle Stadtwerke-Angebot bei Google auch ohne Anzeigenschaltung gefunden wird und entsprechend hoch im Ranking platziert wird,

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