Was waren das für Zeiten. Es ist noch nicht allzu lange her, da reichte ein Faxgerät aus, um einen übersichtlichen Adressatenkreis mit einer Meldung zu versorgen und anschließend die Beiträge in den Medien wiederzufinden. Eine Situation, die auch für Stadtwerke galt, insbesondere da sie meist nur mit wenigen Ansprechpartnern im lokalen Umfeld zu tun hatten.

Doch das Bild hat sich geändert. Die Zahl der kommunizierenden Unternehmen wie auch der Medien – insbesondere der elektronischen – hat deutlich zugenommen. Es ist immer mehr Geschick und Know-how erforderlich, um mit einer Botschaft im allgemeinen Informations-Overflow wahrgenommen zu werden. Hinzu kommen Facebook, Twitter und Co. Die Situation ist unübersichtlicher geworden; Informationsflüsse sind schwieriger zu steuern. So kann beispielsweise in den sozialen Medien die Nachricht über eine Versorgungsunterbrechung umgehend die Runde machen. „Bei uns ist das Licht ausgefallen, wie sieht es bei euch aus? Die kriegen das einfach nicht in den Griff“ könnte eine Twitter-Botschaft lauten.

Die Folge: Gesellschaften müssen noch schneller und professioneller reagieren, um mögliche Imageschäden zu verhindern. Was bedeutet diese Entwicklung für die Kommunikation im Unternehmen? Eine generelle Antwort zu geben, scheint nicht ratsam. Zu unterschiedlich sind die jeweiligen Rahmenbedingungen. Grundsätzlich aber empfiehlt sich eine Zweigleisigkeit, sofern die Kapazitäten vorhanden sind. Die klassische PR-Arbeit mit persönlichen Kontakten, Pressemeldungen und Veranstaltungen wird weiterhin ihren hohen Stellenwert behalten. Nur reicht sie alleine nicht mehr aus. Webauftritte sind weiterzuentwickeln und verstärkt auf Dialogmöglichkeiten auszurichten.

Im Vordergrund sollten Offenheit, Fairness, Informationsgehalt und Bedienerfreundlichkeit sowie die Dialogfähigkeit stehen. Gleichzeitig sind Beiträge in den sozialen Medien zu beobachten und bei Bedarf zu kommentieren. Das muss aber nicht nur reaktiv geschehen. Viele interessante Fakten können auch aktiv an einen größeren Nutzerkreis herangetragen werden – quasi als kleine Mosaiksteine eines positiven Unternehmensbildes bei der Zielgruppe „Kunde“.

Idealerweise wird das Ganze in eine mittelfristige Strategie mit klaren Zielen und Zuständigkeiten eingegossen. Bleibt als Fazit: Die Kommunikation in der Energiewirtschaft wird aufwendiger und vielschichtiger. Diesen neuen Herausforderungen gilt es sich zu stellen. Eine Alternative dazu gibt es nicht. Denn der alte Spruch aus der Kommunikationsberatung hat auch heute in der digitalen Welt nichts von seiner Bedeutung verloren: „Wer nicht mit sich reden lässt, wird bald nichts mehr zu sagen haben“.

Diesen Beitrag teilen: