Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) hat als einer der ersten bundesweit tätigen Verbände mit dem VKU Stadtwerkekongress 2021 einen reinen Präsenzkongress veranstaltet, und das war gut so. Man merkte den Teilnehmenden an, dass sie froh waren, wieder persönliche Gespräche zu führen, sich fachlich auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.

Am ersten Tag standen Themen wie die Energiewende, Klimawandel, Sektorenkopplung, die digitale Veränderung von Stadt und Land, Prozessoptimierungen, Datenschutz, die Zukunft der Stadtwerke und vieles mehr auf der Agenda. Besonders hervorzuheben ist auch hier die Bereitschaft sich in Form von Barcamps neuen Veranstaltungsformaten zu öffnen. Es zeigte sich, dass die 450 Teilnehmenden keinerlei Berührungsängste hatten und sehr schnell eine rege Beteiligung erreicht wurde, die in der Vergangenheit so intensiv nicht immer gegeben war.  Das wünscht man sich auch für die Zukunft.

Am zweiten Tag standen zwei Aspekte im Vordergrund. Zum einen die Widerspruch fordernde Aussage von Prof. Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, dass die Regierung wie die Stadtwerke die Wärmewende 30 Jahre verschlafen hätten. Die Gegenstimmen der Enercity-Chefin Susanna Zapreva wie auch von Heike Heim, der Vorständin des Dortmunder Energieversorgers DEW21, waren vehement, wie auch die ZfK  berichtete. Zum anderen luden die Ausführungen des per Videoclip anwesenden Kanzlerkandidatentrios Annalena Baerbock, MdB, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ministerpräsident Armin Laschet, MdL, Parteivorsitzender der CDU Deutschlands und Olaf Scholz, SPD, Bundesminister der Finanzen, zur Diskussion ein.

Besondere Bedingungen machen die Realisierung vor Ort nicht einfach

Mit den Dortmunder Westfalenhallen (übrigens die erste dort umgesetzte Veranstaltung im Jahr 2021!) hatte man eine Location zur Verfügung, die mit den bereitgestellten Flächen in der Westfalenhalle sowie in Halle 2 genügend Auslauf bot. So konnten sowohl in den verschiedenen Veranstaltungsteilen wie auch in den Pausen dazwischen alle Abstandregeln problemlos eingehalten werden, wenn man wollte. Dabei zeigte sich, dass die Einhaltung mit der Länge des Events langsam nachließ, wobei der VKU gerade auch bei der Abendveranstaltung ausdrücklich darauf hinwies.

Einen kleinen Wermutstropfen mussten leider die anwesenden Aussteller hinnehmen, denn durch die Weitläufigkeit der Westfalenhalle und das deutlich spürbare Interesse der Gäste an intensivem Austausch untereinander, wurden die Stände nur sehr zurückhaltend besucht. Diese Tendenz unterstützten auch zwei Spaziergänge, die von Seiten der Veranstalter für das Networking vorgesehen und sehr gut angenommen wurden, letztlich am Nachmittag des ersten Tages die Halle jedoch ein wenig verweisen ließ.

Dieser Umstand drückte sicherlich die Stimmung, es überwiegte jedoch deutlich der positive Gesamteindruck des Events und der Dank für den Mut des VKU, den Stadtwerke-Kongress 2021 als Präsenzveranstaltung durchgeführt zu haben.

Erwähnenswert am Rande noch der Tipp eines Teilnehmers, der für alle Kongressveranstaltenden beachtenswert ist: Auf dem Namensschild sollten die Angaben zur Person groß und vor allem im oberen Bereich platziert werden, denn bei einem Zusammentreffen, sah man oft die Sponsoren, während die Namen der Gesprächsbeteiligten unterhalb der Tischkanten verschwanden. Das aber wirklich nur ganz am Rande.

(MW)

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