Und zack, ist die ganze Veranstaltung auch schon wieder vorbei – der VKU-Kongress 2018, im, mittlerweile muss man sagen eher alten als ehrwürdigen, Maritim Hotel der Domstadt. Die jährliche Pflichtveranstaltung mit und für die Macher der kommunalen Versorgungsszene, auf die Beine gestellt vom Verband Kommunaler Unternehmen (VKU).

Zwei dicht gefüllte Veranstaltungstage versprachen auf dem Papier und in der übersichtlich gestalteten Event-App viel Information zu Themen, die so oder ähnlich alle nicht ganz neu sind. Auf der anderen Seite hat eine Jede und ein Jeder zu solchen Themen natürlich auch entsprechende Erfahrungen und Meinungen, was einen regen Austausch und fachliche Diskussion erwartet lässt.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, sagt der Volksmund. Inhaltlich leider unprätentiöse politische Keynote-Speaker: Die Politiker Laschet und Pinkwart sagten wenig Neues, sprachen die Auseinandersetzung rund um den Hambacher Forst wenn nur am Rande an und wiederholten die Aussagen, die sie so oder ähnlich bereits bei vielen anderen Gelegenheiten auch außerhalb der Energiebranche, etwa bei Mittelstandsveranstaltungen, getätigt haben.

Die inhaltlich guten und thematisch passenden Vorträge waren in diesem Jahr leider immer wieder mit hohen werblichen Anteilen versehen, was zum einen unnötig ist und zum anderen mit smartphone-orientierter Abwesenheit im Saal quittiert wurde. Die gut gemeinten Streitgespräche konnten inhaltlich leider nur teilweise überzeugen, auch weil sich die Gesprächskultur der Diskutierenden teilweise leider auf dem Niveau von TV-Talkrunden bewegte.

Darüber konnten auch kleine rhetorisch-gestützte Highlights wie das Fachforum zur Arbeit 4.0 am zweiten Tag nicht hinweghelfen, wenngleich sich hier zeigte, das polarisierende Auffassungen und akzentuierte Wortwahl auf der Protagonisten-Bühne zur einer angeregten Diskussion im und aus dem Auditorium führen kann. Davon hätte man gerne mehr ertragen.

Das hat sicherlich nicht nur mit der konzeptionellen Vorbereitung eines solchen Tages, sondern auch mit den Tagesformen der ausgewählten und zur Verfügung stehenden Referentinnen und Referenten sowie Moderatoren zu tun. Allein, man hätte der Kongressorganisation einfach mehr Glück gewünscht.

Die begleitende Fachausstellung litt unter der räumlichen Situation mit der Teilung zwischen Foyer und zweitem Veranstaltungssaal. Besonders die Aussteller im Veranstaltungssaal waren mit der Gesamtsituation laut persönlicher Aussagen nicht zufrieden.

Ein Highlight am Rande

Ein echtes Highlight war der von der Kölner RheinEnergie ermöglichte Abend auf dem Schiff MS Rheinfantasie, der für alle teilnehmenden Gäste ein spätsommerliches Erlebnis war. Gleichzeitig bildete die schwimmende Eventlocation zusammen mit dem Köln-Panorama einen würdigen Rahmen für die Ehrung der Gewinner des auf Initiative von VKU, der ZfK und der Stadtwerke-Kooperation Trianel überreichten Stadtwerke-Awards 2018 an die Verantwortlichen der kommunalen Versorger aus Lübeck, Wuppertal und Trier.

Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), bemühte in Ihrem Kongress-Beitrag im Zusammenhang mit dem Kupfernetz der Telekom einen Vergleich mit einem Golf III aus den 90er-Jahren um die Leistungsfähigkeit der Kommunikationstechnik zu beschreiben. Übertragen auf den VKU-Kongress 2018 kommt der Verband in diesem Jahr auf der nach oben bis zur Generation VII beschränkten Versionsskala über den Golf VI leider nicht hinaus. Da ist noch Luft nach oben.

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