Die Situation der Marketer in den kommunalen Unternehmen stellt sich aktuell als sehr herausfordernd dar. Die Ukraine-Krise, mit der erklärungsbedürftigen Energiepreisbremse, ist trotz Gewöhnung an das Kriegsgeschehen noch nicht zu Ende. Gleichzeitig wollen neue Geschäftsmodelle entwickelt, publiziert und am Markt platziert werden.

Ansprüche an die kommunikativen Werkzeuge wie z. B. die Website werden durch das Barrierefreiheitsgesetz mit seinen Vorgaben an die Kommunalunternehmen wie auch durch Kundenanforderungen nicht geringer. Kommt ChatGPT da gerade recht oder ist es das nächste Buzz-Thema im stattfindenden Wandel der Kommunikationsarbeit anzusehen?

Auch wenn die Barrierefreiheit des Webauftritts sicherlich nicht prioritär in den Marketingabteilungen behandelt wird, sollte sie im Fokus bleiben. Hintergründe dafür sind, neben der gesetzlichen Anforderung und Durchsetzung spätestens ab 2024, die damit verbundenen Kosten für eine erstmalige Realisierung und die Zertifizierung durch Fachleute sowie Prüfgruppen, deren Mitarbeitende oftmals mit einem Handicap leben. Dieser Aufwand wird am effizientesten im Rahmen eines Relaunchs mit vorgesehen, damit eine optimale Basis für die Zukunft geschaffen wird.

Und die spezifischen Aufgaben der Website erfordern weitergehende Veränderung und Optimierung. Der Online-Auftritt wandelt sich vom reinen Lösungsanbieter für Informationen und Vertragsabschlüsse hin zu einer Plattform mit dem Anspruch, die diversen Geschäftsmodelle und Produkte der Versorger kundenorientiert zu vermarkten und als One-Stop-Shop für Energiedienstleistungen zu fungieren. Das ist angesichts der Vielfalt von mittlerweile auch kostenintensiven Angeboten eine große Aufgabe für alle Beteiligten und erfordert viel Gehirnschmalz von der Konzeption bis zum Content.

„Content“ führt direkt zur nächsten Baustelle: Die ersten Erfahrungen mit dem Textproduzenten ChatGPT oder ähnlichen Angeboten der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Content-Erarbeitung werden oft noch belächelt oder sogar auf die Ebene eines Vorzeitwissens (die aktuelle Version greift auf „Webwissen“ bis 2021 zurück) herabgestuft. Wer sich aber intensiver mit dem Thema und der Technik des korrekten Prompts, also den kurzen Befehlen oder Fragen zur Erlangung einer Antwort, beschäftigt, wird feststellen, dass bereits Einiges möglich ist. Einige Protagonisten sprechen bereits vom „Prompt Engineering“ als neuer Fertigkeit („Skill“) für professionelle Anwenderinnen und Anwender, was direkt zum nächsten Problemfeld für die Unternehmensverantwortlichen führt.

Personalmangel ist allgegenwärtig

Egal mit wem man momentan spricht, übereinstimmend wird immer wieder der Personalmangel und die damit zusammenhängenden Probleme in vielen Bereichen der Betriebe genannt. Einige Unternehmen gehen mittlerweile dazu über, ihre Außenauftritte auf das wichtige Thema Employer Branding zu trimmen, andere beauftragen nicht nur für die Top-Positionen spezialisierte Unternehmen des Personal Recruitings. Wurde in den Stellenausschreibungen der ZfK noch vor zwei Jahren fast ausschließlich Führungspersonal für die erste und zweite Führungsebene gesucht, geht es bei den Anzeigen oftmals auch um Team- und Sachgebietsmitarbeitende. Hier ist die Not der Unternehmen direkt abzulesen.

Für Konrad Fux, Leiter Markt und Lösungen bei der VKU Service GmbH, ist der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel eines der aktuell drängenden Themen für kommunale Unternehmen. Er unterstreicht im Gespräch mit dem Energieverdichter aber auch, dass die Unternehmen die immer wichtiger gewordene Verlässlichkeit der öffentlichen Versorger in ihrer Außenkommunikation hervorheben sollten. Gerade diese Eigenschaft ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal in der Positionierung gegenüber den Discountern und wird von den Kunden sehr geschätzt. Das sollte zur Imagepflege wie zur Kundenbindung intensiver genutzt werden.

Es mangelt somit nicht an Herausforderungen, sondern eher an personellen und / oder zeitlichen Ressourcen, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Keine einfache Zeit, aber eine spannende, die immer mehr das Netzwerk und die Kooperation untereinander fordert und fördert. Aber dies ist dann ein Thema für eine zukünftige Ausgaben.

(MW)

P.S.: Auch für diesen Artikel haben wir Angebote der künstlichen Intelligenz genutzt, um die Kernthesen des Artikels herauszufiltern und in einem Teaser-Video zusammenzustellen. Die erste nachfolgende Version zeigt das unbearbeitete Ergebnis. Die zweite Version präsentiert das Resultat nach einer Optimierung mit einem überschaubaren Aufwand durch einen Kollegen.

Wir freuen uns über Ihr/Euer Feedback.

 

Diesen Beitrag teilen: