Social Media-Kommunikation ist mittlerweile für die meisten Menschen Alltag. Facebook, WhatsApp, Instagram, Snapchat und Twitter gehören zu den am häufigsten genutzten Plattformen für den Austausch im digitalen Raum. Wer sich hier – auf gefühlt privatem, jedoch im Zusammenhang mit dem eigenen Arbeitgeber automatisch auch höchst „offiziellem“ Territorium – zu Wort meldet, formt als (inoffizieller) Repräsentant des Unternehmens  auch immer die Wahrnehmung und den Eindruck , den das Unternehmen in die Öffentlichkeit trägt, mit.

Leider stellt man verstärkt fest, dass sich Mitarbeiter unbedacht und zum Schaden des eigenen Unternehmens oder ihrer selbst äußern. Auch und gerade, weil Mitarbeitende in der Regel einen tieferen Einblick haben und Dinge ansprechen, die vielleicht nicht öffentlich behandelt werden dürfen (oder sollen). Um diese Fehler zu vermeiden, finden sich hier ein paar grundsätzliche Verhaltenshinweise für die Belegschaft.

    • Sprechen Sie immer nachvollziehbar für sich selbst.
      Wenn man kommuniziert und vor allem, wenn man zu einer Thematik Stellung bezieht, muss deutlich nachvollziehbar sein, dass es sich hierbei um Ihre persönliche Meinung als Privatmensch handelt. Vermeiden Sie den Eindruck, Ihr Beitrag sei eine offizielle Stellungnahme Ihres Unternehmens.
    • „Man selbst“ bleiben.
      Die Basis für die Kommunikation in den sozialen Netzwerken sind Authentizität und Glaubwürdigkeit. Bleiben Sie, wie Sie sind und legen Sie offen, wer Sie sind. Machen Sie das vor allem ersichtlich, wenn Sie sich zu Ihrem oder über Ihren Arbeitgeber außerhalb der täglichen Arbeit äußern und stehen Sie dazu; z. B. mit dem Hinweis „Ich bin Mitarbeiter und vertrete hier meine persönliche Meinung.“
    • Ehrlich bleiben.
      Aussagen in den sozialen Medien lassen sich oft recht einfach prüfen. Verfälschungen, Beschönigungen und erst recht Lügen werden schnell entdeckt. Und dazu: sie bleiben lange in der Netzwelt erhalten. Achten Sie daher auf den Wahrheitsgehalt gemachter Aussagen. Und sprechen Sie aus, von wem es kommt, wenn Sie etwas zitiert haben.
    • Das Gesetz steht über allem.
      Klare Ansage: Verleumderisches, Beleidigendes und jedweder rechtswidriger Inhalt sind ein absolutes NoGo bei Ihren Äußerungen im Web. Und stellen Sie bei Verwendung von Bildern, Videos und ähnlichem sicher, dass Copyrights gewahrt bzw. erworben werden.
    • Fehler eingestehen.
      Fehler passieren und werden auch verziehen – man sollte jedoch selbst ansprechen, wenn sie vorkommen. Denn wer Fehler eingesteht, erntet häufig Verständnis und manchmal auch Sympathie. Dies gilt besonders, wenn Korrekturen zeitnah und verständlich formuliert werden.
    • Professionell handeln.
      „Beruf“ und „Privat“ lassen sich im Web und in dessen Kanälen nur schwerlich separat halten. Vor einer jeden „Online-Äußerung“ gilt deshalb: Aufpassen. Denn bereits die simple Web-Suche und das Verbinden der Ergebnisse ergeben Informationen zu direkten wie indirekten Beziehungen, zeigen die berufliche Position und/oder die Einstellung zu angesprochenen Themen.
    • Fakten erkennbar machen.
      Erläutern Sie in jeglichen Verlautbarungen, wenn Sie auf Fakten eines/Ihres Unternehmens zurückgreifen. Benennen Sie auch immer die Quellen, derer Sie sich bedient haben – das vermindert Missverständnisse.
    • Höflich bleiben.
      Respekt ist im Umgang mit anderen Menschen eine der wichtigsten Eigenschaften. Dies gilt vor allem in Situationen, in denen man vielleicht provoziert oder schlimmer noch beleidigt wird. Außerhalb der Arbeit neigt man eventuell zu einer unbedachten Reaktion in ähnlicher Art. Bleiben Sie respektvoll, auch wenn Sie sich ärgern. Wenn jemand Sie beleidigt, brechen Sie das Gespräch ab.
    • Vertrauliches bleibt vertraulich.
      Bei Gesprächen mit Kolleginnen oder Kollegen über Social-Media-Plattformen übersieht man leicht, dass andere Teilnehmer „mit dabei sind“. Handelt es sich bei den besprochenen Themen dann um Unternehmens-Interna, kann das sehr unangenehm werden. Geben Sie deshalb in Social-Media-Kanälen keine vertraulichen Informationen preis. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie bestimmte Informationen veröffentlichen dürfen, fragen Sie bei Vorgesetzten, Datenschutzbeauftragten oder beim Bereich Unternehmenskommunikation nach. Im Zweifelsfall verzichten Sie auf die Veröffentlichung.

Halten sich Mitarbeitende im Rahmen ihres sicherlich gern gesehenen privaten Web-Engagements in den sozialen Medien an diese Empfehlungen, so steht dem Erfolg nichts im Weg und die Menschen agieren und wirken authentisch und nachvollziehbar im Sinne des Unternehmens.

(MW)

Diesen Beitrag teilen: