Verschiedene Brands machen es bereits seit längerem vor, nun erreicht der Trend auch die innovativen Dienstleister der Energiewirtschaft: Videos laden Webseiten noch stärker emotional auf als statische Fotos, schaffen eine höhere Verweildauer und informieren umfassender. Gelsenwasser war im vergangenen Jahr einer der Vorreiter bei den Energieversorgern und im B2B-Segment hat z. B. SAE IT-systems gleich auch noch einen YouTube-Kanal installiert, um die Vorteile seiner erklärungsbedürftigen Produkte zu erläutern.

Videos bestimmen in Zukunft die Informationsvermittlung

Auch in den Newsfeeds der gängigen Social Media Kanäle tauchen immer mehr Videos auf, die automatisch dazu verleiten, das Scrollen zu unterbrechen. Videos können sich gegen das Grundrauschen der überlaufenden Kanäle hervorragend behaupten und erfreuen sich in Zeiten erhöhter mobiler Übertragungsraten und einer stärkeren Kompression der Daten steigender Beliebtheit bei der Marketingabteilungen. Ganz weit vorne sind derzeit 360-Grad-Filme, in denen der Betrachter ganz individuell den Blickwinkel wechseln kann. Durch Verschieben der Maus oder Neigen des Mobilgerätes.

Die Zukunft wird somit ganz andere Neuerungen und damit auch Herausforderungen für die Marketingabteilungen bereithalten. Bisher investieren große Brands eher in gesponserte Beiträge auf Blogs oder Photoposts auf Instagram, zukünftig liegt der Schlüssel zum Erfolg allerdings sicher beim Video. So erwarten die Marktführer Google und Facebook übereinstimmend, dass bereits in den nächsten 2 – 3 Jahren große Teile der Informationen mittels Video im Netz verbreitet werden. Das sollten auch Unternehmen erkennen.

Hier ein kurzer Überblick zu den wichtigsten Anbietern:

YouTube

YouTube ist von vornherein ein Videonetzwerk und nach Google, dem Mutterkonzern, die zweitgrößte Suchmaschine. Die Halbwertzeit von Content ist aufgrund eines fehlenden Algorithmus wesentlich höher als auf anderen Plattformen, bei denen die Chance auf viel Engagement nach dem Einstellen mit jeder vergangenen Sekunde sinkt.

Videotrends werden hier gesetzt: So war YouTube etwa die erste Plattform, die 360-Grad-Videos oder Live Streaming zugelassen hat.

Facebook

Nachdem das soziale Netzwerk seine Video Views 2015 von vier auf acht Milliarden verdoppeln konnte, versucht es sich auch an einer Video-Suchfunktion für bestimmten Content. Und seit April 2016 bietet die Plattform die Möglichkeiten für Live Streaming an. Und zusätzlich können bei Facebook Live nun auch Filter, Reaktionen und Karten zum Lokalisieren eingesetzt werden.

Instagram

In nur sechs Monaten haben sich bis Sommer 2016 die Video Views auf der Plattform um 40 Prozent gesteigert, weshalb Instagram ebenfalls einen stärkeren Blick auf die Weiterentwicklung dieses Medium richtet. Dafür wurden bereits „Views“ als weitere Metrik zu Kommentaren und Likes eingeführt, die man nun direkt unter den Videos findet und mittels derer die Analyse gerade für Werbungtreibende leichter wird. Über diese Information  hinausgehend wurde die Länge von Videos erhöht: Von früher bis zu 15 Sekunden langen Videos erhöhte sich die mögliche Länge der Bewegtbildbeiträge auf bis zu eine Minute.

Twitter

Twitter machte bereits im Jahr 2015 von sich reden, als die Plattform Periscope akquirierte. Damit war das Microblogging-Netzwerk eines der ersten, das ein Live Streaming zur Verfügung stellen konnte. Zusätzlich wurden die Native Videos vorgestellt und zwischenzeitlich lassen sich sogar weitere Werbeschaltungen integrieren. Mussten die User früher Twitter zuerst verlassen, um einen Stream auf Periscope zu sehen, gibt es nun eine Autoplay Funktion in den Tweets.

Einsatz von Profis, um mit den Trends zu gehen

Der Trend hin zu mehr Video Inhalten ist bei den jüngsten Bestrebungen der genannten Plattformen also gut zu erkennen. Zwar funktionieren auch Bilder weiterhin sehr gut, allerdings sollten Marken nicht alles auf ein Pferd setzen in Zeiten, in denen sich die sozialen Netzwerke etabliert haben und die Ansprüche der User sich schnell ändern. Um die erweiterten Video-Möglichkeiten vollumfänglich nutzen zu können, sollten sich Unternehmen künftig auch vermehrt mit Agenturpartnern beschäftigen, die mit den Netzwerken aufgewachsen sind und entsprechend selbstverständlich mit ihnen umgehen können.

Nun mag es einige Versorgungsunternehmen geben, die sagen, diesem Trend brauchen wir noch lange nicht zu folgen, denn wer weiß, ob er überhaupt anhält. Dem möchten wir zu bedenken geben, dass die vorwärts denken Branchenteilnehmer schon lange in dem fahrenden Zug sitzen. Und Aufspringen während der Fahrt kann sehr schmerzhaft auf dem Boden der Tatsachen enden.

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