Als Reaktion auf die schlechten Perspektiven in der konventionellen Stromerzeugung will die Kölner RheinEnergie AG den Ausbau neuer Geschäftsfelder kräftig forcieren. Derzeit beträgt das Verhältnis alter zu neuer Geschäftsfelder noch 10:1, wie Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandvorsitzender des Unternehmens gegenüber dem Energieverdichter betonte.

Allerdings würden die neuen Aktivitäten jährlich im zweistelligen Bereich wachsen, so dass ihr Anteil mittelfristig auf bis zu 50 Prozent ansteigen könne. Zu den neuen Märkten mit Potenzial gehören nach den Worten des RheinEnergie-Chefs unter anderem Smart Meter, von denen die Kölner bereits 30.000 Einheiten installiert haben, der Netzbetrieb als Contracting sowie der Aufbau eines virtuellen Kraftwerkes, um Regelenergie für die unregelmäßig einspeisenden Sonnen- und Windkraftanlagen zur Verfügung stellen zu können.

Gänzlich ablösen werden diese und weitere Angebote die konventionelle Stromerzeugung in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren aber nicht. Im Stammgeschäft – dem Verkauf von Strom, Gas und Wärme – werde es zwar zunehmend schwerer Geld zu verdienen. Doch mache das klassische Geschäft nicht zuletzt aufgrund eines Ausbaus der Fernwärme-Aktivitäten auch noch in Zukunft bis zur Hälfte des Umsatzes aus. Hier komme zum Tragen, dass die neue Gas- und Dampfturbinenanlage Niehl 3 im Frühjahr 2016 ihren Betrieb aufnehmen werde.

Parallel mit diesem Schritt, der gleichzeitig das Ende des Kapazitätsaufbaus in der konventionellen Energieversorgung bedeute, will die RheinEnergie das Fernwärmenetz ausbauen und neue Absatzbereiche in der Stadt erschließen. Mit einer neuen Strategie, die sich auf die vier Säulen „dauerhafte Sicherung des Stammgeschäftes“, „zusätzliche und neue Geschäftsfelder“, „Effizienzsteigerung“ und „kontinuierliche Veränderungsprozesse“ stützt, sieht sich das Kölner Unternehmen gut gerüstet, bis 2025 und auch danach seine Position als führender Versorger in der rheinischen Region zu stärken.

Bild: Gerd Lengsdorf

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