Die Kölner RheinEnergie AG wird ihr geplantes Investitionsbudget in Höhe von 240 Millionen für den Ausbau Erneuerbarer Energien bis Ende 2020 wohl nicht in voller Höhe ausschöpfen können. Dies erläuterte Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, in Rahmen der Jahrespressekonferenz gegenüber dem Energieverdichter.

Verantwortlich dafür seien insbesondere Pensionsfonds, die bei den derzeit niedrigen Zinsen bereits mit vergleichsweise kleinen Renditen zufrieden seien und die interessanten, derzeit auf dem Markt angebotenen Anlagen aufkaufen würden. Als Unternehmen, das für kommunale Gelder verantwortlich sei, könne man bei derart geringen Margen nicht mithalten. Vor allem der Ausbau von Windanlagen sei deshalb nicht so vorangekommen wie geplant. Hinsichtlich des Ausbaus der E-Mobilität geht Steinkamp davon aus, dass im Jahr 2025 bis zu 50.000 E-Fahrzeuge auf den Kölner Straßen unterwegs sein könnten.

Neues Geschäftsmodell: Quartierskonzepte

Der Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr war nach den Worten Steinkamps auf der Ertragsseite stark vom Kerngeschäft geprägt, wenngleich neue innovative Energiedienstleistungen immer mehr an Bedeutung gewinnen würden. Derzeit liege die Verteilung noch bei etwa 90 und zehn Prozent, werde sich jedoch bis zum Jahr 2040 voraussichtlich ins Gegenteil verkehren. Vielleicht gehe es auch deutlich schneller. Die Entwicklung in der Branche sei derzeit so dynamisch, dass man kaum noch verlässliche Fünf-Jahres-Planungen erstellen könne. Ein neues Geschäftsmodell, von dem man in Köln viel erwartet, sind Quartierskonzepte. Erste Projekte, bei denen Energieversorgung, Fernwärme, Beleuchtung, Entsorgung, ÖPNV, Abwasser und Kommunikationsinfrastruktur aus einer Hand betrieben werden, seien in Köln im Aufbau. Doch will man nicht nur in der eigenen Stadt aktiv werden, sondern die Leistungen auch Immobiliengesellschaften anbieten. Hier seien bereits erfolgreiche Gespräche geführt worden.

155 Millionen Euro Gewinn im Geschäftsjahr 2016

Das abgelaufene Geschäftsjahr brachte für die RheinEnergie AG einen Gewinn von 155 Millionen Euro und schloss damit auf dem  Niveau des Vorjahres. Strom- wie Gasabsatz waren in der AG wie in der Gruppe mit einem Plus zwischen zehn und 20 Prozent erfolgreich. Allerdings gelang es den Kölnern nach eigener Aussage nicht, alle Kunden im Haushaltssegment zu halten. Wettbewerbsbedingte Rückgänge seien jedoch beim Strom durch einen Zuwachs bei den Sondervertragskunden überkompensiert worden; beim Gasabsatz habe sich der kältere Winter positiv bemerkbar gemacht. Im ersten Quartal dieses Jahres liege man im Plan, hieß es.

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