E-Mobilität ist eines der zentralen Zukunftsthemen für kommunale Energieversorger. Auf Jahre hinaus bieten sich hier exzellente Chancen zu kanalübergreifendem Handeln in Marketing und Vertrieb – vorausgesetzt man startet früh und schnürt attraktive Produktpakete.

Auf den ersten Blick erscheinen manche Kooperationsmodelle für E-Mobilität vielleicht visionär, sind aber auch für das Hier und Jetzt auf gar keinen Fall uninteressant. Bestes Beispiel ist ein Modell, das wir bereits mit einem Autohersteller diskutiert haben: Ein deutschlandweit nutzbares Leihsystem für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Fahren solange der Akku reicht, dann das Fahrzeug wechseln und sofort weiterfahren. Bis man am Zielort ist. Und alles ausschließlich für Kunden von Stadtwerken.

Aus Kundenperspektive dürfte das ein attraktiver Ansatz sein, liefert er doch eine Lösung für das Reichweitenproblem. Und als einziger Kontraktpartner würde der jeweilige örtliche Versorger fungieren. Gäbe es derart komfortable Angebote bereits, läge der Marktanteil bei reinen E-Autos vermutlich weit höher als bei derzeit rund 0,6 Prozent. Derzeit spielen solche Pläne allerdings noch keine Rolle.

Für Versorger stellt sich die Frage, wie weit sie sich in Sachen E-Mobilität vorwagen: In welchem Umfang investiere ich in Ladeinfrastrukturen? Welche sonstigen Anreize biete ich? Und wann komme ich mit all dem heraus? Die Frage des richtigen Timings ist kaum weniger brisant als die, welche Geschäftsmodelle die erfolgversprechendsten sein werden. Denn dass es eine differenzierende Strategie brauchen wird, liegt auf der Hand. Schließlich gilt es, eine Vielzahl unterschiedlicher Zielgruppen zu faszinieren.

Wichtig hierbei ist, sich rechtzeitig zu zeigen. Attraktive Angebote zu schnüren. Den relevanten Kundengruppen zu signalisieren: Wir sind dabei. Besser noch: Wir gehen voran. Wir wagen etwas. Haltet euch an uns, wenn ihr heute mitbekommen wollt, wo die Elektromobilität morgen hinsteuern wird.

Kaum ein Versorger wird diesen Weg allein gehen. Vertikale und horizontale Kooperationen – mit anderen Versorgern und innovativen Produktentwicklern – sind selbst aus Sicht der großen überregionalen Player ebenso zweckmäßig wie unvermeidbar. Und natürlich gibt es sie längst – zum Beispiel in Form origineller Produktbundles mit dem Erlebnis-Elektroroller unu oder als Rundum-Sorglos-Bundle mit E-Fahrzeug, Wallbox und Stromtarif.

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