Beim Surfen im Web stößt man immer wieder auf interessante Details, die zum Nachdenken anregen. So geschehen am vergangenen Wochenende, als wir durch einen Newsletter auf eine Umfrage des Kündigungsservice Volders aufmerksam wurden. Dort wurde berichtet, dass besagte Umfrage als Ergebnis nach den Gründen für 31.000 Kündigungen in der Energiebranche folgende Resultate mit sich brachte:

Der am meisten angegebene Kündigungsgrund ist ein Umzug – mehr als jede dritte Person (circa 36 Prozent) beendet deshalb den Vertrag mit dem Energieanbieter. Mit großem Abstand folgen dann finanzielle Gründe (rund 16 Prozent) oder die Ursache der Zusammenführung von Haushalten (etwa sechs Prozent), die zur Kündigung führen. Den Wechsel zu einem umweltfreundlicheren Anbieter sehen lediglich zwei Prozent als ausreichendes Motiv für eine Vertragsbeendigung. Ein schlechter Kundenservice löst bei 1,6 Prozent den Wunsch nach einer Kündigung aus.

Unter den gekündigten Energieanbietern fällt der größte Anteil mit rund 13 Prozent auf Vattenfall. Darauf folgt EON mit circa sieben Prozent der Vertragsbeendigungen 2020 bis 2021 im Energiesektor. Knapp dahinter folgt eprimo mit etwa sechs Prozent an Kündigungseingängen. Komplettiert werden die fünf am häufigsten gekündigten Energieanbieter von Yellowstrom (rund fünf Prozent) und EnBW (circa drei Prozent).

Was bedeuten diese Ergebnisse für kommunale Versorger?

Natürlich darf man diese Resultate nicht überbewerten und selbstverständlich muss man tiefer in eine Umfrage eindringen, um Schlüsse daraus zu ziehen, was diese Erkenntnisse für das eigene Marketing bedeuten und welchen Einfluss sie auf zukünftige Planungen des Marketingbudgets haben könnten.

Trotzdem dürfen Fragen gestellt werden. „Sollen wir Ökostrom bewerben?“, „Müssen wir uns tiefgehende Gedanken über unseren Preis machen?“ oder „Haben diese Ergebnisse Auswirkungen auf die zukünftige Verteilung bereitstehender Werbemittel in den Werbeschwerpunkten Produkt und Image?“. Diese und ähnliche Fragen könnten diskutiert werden. Und sollten vor allem zwischen den Abteilungen Vertrieb und Marketing zur Sprache kommen.

Gerade im Spannungsverhältnis dieser beiden Unternehmensbereiche mit ihrer nicht wegzudiskutierenden Bedeutung für die Versorger, kommt es regelmäßig zu kleinen bis mittleren Auseinandersetzungen über die richtige Investition zur Verfügung stehender Mittel. Da kann eine Befragung bei derartig vielen Personen sicherlich nicht einfach beiseitegeschoben oder als „nicht repräsentativ“ bezeichnet werden.

Darüber hinaus helfen die veröffentlichten Ergebnisse auch, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln und mit erhobenem Haupt als scheinbar „kleiner Versorger“ vor den vermeintlich Großen der deutschen Energieanbieter zu stehen. Denn die Hauptgründe für einen Wechsel der Kunden zu einem anderen Lieferanten sind so banal wie nachvollziehbar und deshalb bei diesen Unternehmen sicherlich genauso verteilt wie bei einem kommunalen Versorger.

Quelle: https://www.volders.de/energieanbieter-im-check

(MW)

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