“Abwarten und Tee trinken” ist die Devise der meisten Mittelständler in Deutschland, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Die Commerzbank hat die Top-Manager von 4 000 mittelständischen Unternehmen von TNS Infratest befragen lassen. Das Ergebnis: 63 Prozent haben es nicht eilig mit der Digitalisierung im eigenen Hause. Mehr noch, sie räumen ein, dass sie das Thema derzeit vernachlässigen. Obwohl die meisten – 86 Prozent der Befragten laut Umfrage – das Potenzial der Digitalisierung auch als große Chance für den Standort erkannt haben.

So oder ähnlich erleben leider auch viele Online-Dienstleister die Haltung bei den Marketingabteilungen der Versorgungsunternehmen. Klar, die Webseite ist mittlerweile für alle eine Notwendigkeit, aber noch längst nicht alle haben auch erkannt, dass diese für mobile Geräte optimiert sein muss.

Und die Bedeutung von e-Commerce und Social Media wird noch geringer eingeschätzt. Ganz zu schweigen von den aktuell diskutierten Themen Internet der Dinge oder Big Data, die gerade im Zusammenhang mit der Einführung von Smart Home die Zukunft dominieren werden.

Dabei wird von allen Seiten immer wieder darauf hingewiesen, dass im Zeitalter der Digitalisierung für alle Unternehmen mehr denn je gilt, sich an die zukünftigen Aufgaben heranzutasten. Es wird unterstrichen, dass die Komplexität der Aufgaben hohe Anforderungen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern stellt und gemeinsame Erfahrungen ein wertvolles Gut für die Entscheidungsfähigkeit bei zukünftigen Aufgaben bedeutet. Woran liegt es also, das so wenig geschieht?

Liegt es evtl. auch an den Gesellschafterstrukturen der Unternehmen? Bremsen die politischen Verantwortungsträger die Initiativen der Geschäftsleitungen durch die fehlende Freigabe von Finanzmitteln?

Interessant bei den Umfrageergebnissen: Entscheidend für ein Engagement bei der Digitalisierung ist weder das Alter der Verantwortungsträger (die größte Gruppe machen Personen über 56 Jahre aus) noch die Unternehmensgröße.

Uns würde Ihre Meinung interessieren.

Bildquelle: Mühlhause

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