Um mehr Ladestationen für Elektroautos zu schaffen, plant BMW Straßenlaternen zu Stromtankstellen umzurüsten. Denn die meisten Autofahrer in der Stadt parken ihre Fahrzeuge auf der Straße. Elektrofahrzeuge, die über Nacht geladen werden sollen, haben es deshalb besonders dort schwer, wo keine Garagen mit eigener Stromversorgung existieren.

Bereits im Frühjahr 2015 startet in München ein Pilotprojekt. Dann werden übliche Laternen durch BMW-Laternen ersetzt. Das „Light and Charge“ genannte energieeffiziente System soll Fahrten über eine größere Entfernung vereinfachen, da dabei eine flächendeckende Ladeinfrastruktur entsteht. Der Ladevorgang könne an jeder Station einfach per Knopfdruck erfolgen. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Der Elektromobil-Besitzer kann Wechselstrom tanken, der vom Gleichrichter an Bord in den von Batterien benötigten Gleichstrom umgewandelt wird. Das ist die billigste Lösung, dauert allerdings auch stundenlang. Wer es eilig hat kann direkt Gleichstrom abzapfen. Pro Minute kostet das allerdings 30 Cent. Macht bei einer Ladeleistung von 3,6 Kilowatt stolze fünf Euro pro Kilowattstunde. Rund 70 Cent sind es bei Nutzung der Wechselspannung.Die Abrechnung erfolgt anschließend über das ChargeNow-Netzwerk von BMW i.Die ersten beiden Kombi-Straßenlaternen stehen bereits vor der BMW-Welt in München.

Abgesehen von der Ladefunktion besteht der besondere Clou der „Light and Charge“-Straßenbeleuchtung auch darin, dass die Laternen mit bis zu vier LED-Modulen der Straßenumgebung individuell angepasst werden können. Auf viel befahrenen Hauptstraßen können so beispielsweise alle vier LED-Module für sehr helle Lichtverhältnisse sorgen, während Nebenstraßen in Wohngebieten beispielsweise mit nur zwei LED-Modulen etwas schwächer ausgeleuchtet werden können. Weiter ermöglicht die LED-Technik eine genauere Lichtausrichtung sowie eine geringere Lichtstreuung, was im Vergleich zu herkömmlichen Straßenlaternen vor allem einen ökologischen Vorteil bringt.

Wir sind gespannt, inwieweit die Laternen genutzt werden. Denn nur mit einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur könnten wir künftig mehr Elektrofahrzeuge in den Städten sehen.

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