Die Niederlande sind flach und seine Bewohner bekannt dafür, dass sie gerne das umweltfreundliche Fahrrad zur Fortbewegung nutzen. Die Radel-Nation wird nun zum Pionier: Sie baut die weltweit erste Solarstraße.

Unter dem Namen „SolaRoad“ wird derzeit ein Solarfahrradweg in Holland gebaut. Dieser wird im Norden von Amsterdam verlaufen und ist 70 Meter lang. Bis 2016 soll er weiter anwachsen und dann genug Strom produzieren, um bis zu drei Haushalte zu versorgen.

Die Module bestehen aus zweieinhalb mal dreieinhalb Meter großen Betonblöcken, in die Solarmodule aus Silizium eingelassen sind. Bedeckt werden sie von einer Glasschicht. Das Sonnenlicht wird dann über die Straßenoberfläche in Elektrizität umgewandelt. In der Nacht soll der Strom für die Versorgung der Straßenbeleuchtung vor Ort genutzt werden. In einem weiteren Schritt wird bereits überlegt, Aufladestationen für E-Bikes und E-Cars direkt am Fahrradweg anzubringen. Allerdings würde das Aufladen relativ lange dauern, da die Solarzellen lediglich 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr produzieren.

Fraglich ist, ob sich der Aufwand rentiert? Schließlich müssen Solarmodule im rechten Winkel zur Sonne installiert werden, um die beste Leistung zu bringen. Auf der Straße liegen sie dagegen flach. Zudem fangen die Glasabdeckung und Staub zusätzlich Sonnenlicht ab, bevor es auf die Solarzellen trifft.

Ein weiteres Problem könnten auch die zahlreichen Belastungen sein. Von oben drücken Fahrzeuge auf das Glas, von unten Baumwurzeln in den Beton. Die Module müssen zudem Regenwasser, Eis und Schnee standhalten. So dürfen sie die Fahrradfahrer und Fußgänger bei Nässe nicht zum Schliddern bringen.

Viele Aspekte, die hier zu beachten sind. Zumindest die Holländer sind von ihrer Idee überzeugt und so kann man bereits ab November 2014 den neuen Fahrradweg entlangradeln.

Wir sind gespannt, ob sich der Aufwand lohnt und wie schnell sich die Bau- und Produktionskosten wieder eingespielt haben.

Diesen Beitrag teilen: