Immer wieder hört man von Klagen, dass Versorger die Vorteile von Smartmetern im Privatbereich nicht attraktiv darstellen können und die Verbraucher daher nur schwer zu überzeugen sind. Nun zeigt ein österreichisches Beispiel, was clevere Marketingspezialisten schon seit Jahren propagieren: Kooperationen können eine sinnvolle Lösung sein, wenn man es sinnstiftend und für den Endkunden attraktiv anlegt.

Ausgangspunkt hier ist das Unternehmen Instadrive, das in Wien und Berlin Elektrofahrzeuge im Leasing anbietet und in ganz Deutschland von Berlin aus anliefert. In dem nach eigenen Angaben „Sorglospaket“ sind Wartung, Wallbox und Vollkasko-Versicherung mit einer Selbstbeteiligung von 500 €, Pannenhilfe-Hotline sowie die Förderungsabwicklung bereits enthalten. Und das zu überraschend marktfähigen Preisen.

Die Wallbox kommt von dem Unternehmen go-e und ist mit vielen denkbaren Features zum Vorteil der Nutzenden ausgestattet. Sie kann kinderleicht ab- und mit auf die Reise genommen werden, um z. B. auch an gängigen 32 Amp. CEE-Normsteckern oder anderen Steckdosen in Europa sein Fahrzeug zu laden. Konten für bis zu 10 Nutzende können angelegt und verwaltet werden und der Strom kann, in Verbindung mit einem Smartmeter, zum Preis der Strompreisbörse bezogen werden. So praktische Tools wie Ladebegrenzer und Ladetimer gehören ebenfalls mit zur Ausstattung.

Viele Köche und trotzdem ein gutes Gesamtmahl

An dieser Stelle kommt das Unternehmen aWATTar ins Spiel. Es bietet mit dem Tarif „hourly“ den nach eigenen Angaben ersten Stromtarif mit stündlicher Preisanpassung an. Was, wie Fachleuten natürlich bekannt, bedeutet, dass der Preis, auch einmal im Minus liegen kann, wenn gerade sehr viel Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Die Abrechnung des monatlich verbrauchten Stroms erfolgt immer Mitte des folgenden Monats und zieht somit keine Nachzahlungen nach sich – ein Aspekt der in der Kommunikation clever als Vorteil dargestellt wird. Und für die ganz Fortschrittlichen steht eine Applikation zur Verfügung bereit, mit der sich der individuelle Stromverbrauch noch effizienter steuern lässt, wenn man die Ladezeit auf preisfreundliche Nachtzeiten terminieren kann. Gleichzeitig bietet das Unternehmen eine verbraucherorientierte monatliche Kündigungsfrist an, da fällt eine Grundgebühr von bis zu 20 € pro Monat kaum noch negativ ins Auge .

Das von aWATTar bereitgestellte und installierte Smartmeter letztendlich stammt vom Unternehmen Discovergy. Es macht die stündliche Kostenabrechnung mit den börsenseitigen Preisen möglich und bietet darüber hinaus viele weitere Features, um die Energieeffizienz der im Haushalt genutzten Geräte zu verbessern. Aber das können bekanntlich die allermeisten der am Markt angebotenen und einzusetzenden Produkte.

Der aufmerksame Betrachter des deutschen Energiemarktes fragt sich, warum die hiesigen Versorger nicht auch solche Kooperationen auf den Weg bringen können. Die Kombination von marktgerechten Preisen, mobiler Innovation und messtechnischem Fortschritt verbunden mit einer umweltfreundlichen Energienutzung würde mit Sicherheit auch hier auf interessierte Verbraucher treffen.

Viele werden sich aber vielleicht auch kritische Frage stellen: Kann ein Konglomerat von so vielen unterschiedlichen Dienstleistern in der Realität funktionieren? Sind die einzelnen Hard- und Softwarekomponenten schon top aufeinander eingespielt? Oder wird hier mehr versprochen als nachher wirklich gehalten werden kann? Dieser Artikel verweist auf einen Anwender, der bereits gute Erfahrungen gemacht.

 

Diesen Beitrag teilen: