Es ist Schwedens größtes Energie-Experiment. Es liefert erstaunliche Ergebnisse. Es lässt das schlechte Gewissen ganz laut „Hallo“ sagen. Der schwedische Energieversorger E.ON Energiespar startete dieses Experiment mit 10.000 Teilnehmern, die mit einer App ihren Energieverbrauch in Echtzeit beobachten konnten.

Ziel des Experiments war es, herauszufinden, ob dadurch das Energiespar-Verhalten der Nutzer beeinflusst wird. Der Ansatz ist so simpel wie einleuchtend: Wenn man stets sieht, wie viel Energie man gerade verbraucht, würde man dann sein Verhalten verändern?

12 Monate lang wurde der Verbrauch auf unterschiedliche Arten dargestellt. Beabsichtigt war es, festzustellen, bei welcher Darstellung die Energieeinsparung am höchsten war beziehungsweise sich noch steigern ließ. Den Anfang machte die monetäre Darstellung: Wie viel Geld geht den Bach runter, wenn man Energie vergeudet? In der nächsten Stufe stand der Wettbewerb: die eigene Energieeinsparung wurde mit der des Nachbarn verglichen. Es folgte der virtuelle Energiespar-Coach. Höhepunkt – oder Tiefpunkt – war das Sterben eines Tamagotchis, wenn nicht ausreichend gespart wurde.
http://s.energieverdichter.de/esaving

Das Ergebnis des Experiments: Die Teilnehmer senkten ihren Energieverbrauch um durchschnittlich 12 Prozent. Das Youtube-Video zum Energie-Experiment endet mit dem Statement: „Im letzten Jahr betrug die weltweite Energieproduktion geliefert aus Kernkraftwerken, 12 Prozent. Stell Dir vor die ganze Welt würde an unserem Energie-Experiment teilnehmen!“

Auf einer Website wurden die Daten aus dem Experiment visualisiert und die besten Energiespar-Tipps der Nutzer gesammelt. Veröffentlicht wurden diese auch in einem Comicbuch, über City Lights und in TV-Spots. http://s.energieverdichter.de/schach

Eine geniale Marketing-Kampagne, um den skandinavischen Energieversorger positiv und überzeugend in den Köpfen der schwedischen Verbraucher zu verankern.  Und nicht nur dort; das Energie-Experiment hat ein großes PR-Echo – national wie auch international – und findet damit über Schwedens Grenzen hinaus Beachtung. Das (Energie)-Gewissen meldet sich eben weltweit.

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