Laut Berechnungen des BDEW stieg der Anteil der regenerativen Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland im Jahr 2014 auf voraussichtlich durchschnittlich 25,8 Prozent. Damit wird jede vierte verbrauchte Kilowattstunde mit Hilfe von Sonne, Wind und Biomasse erzeugt. Allerdings nicht konstant. Der Einspeiseanteil variiert je nach Wetterlage und Nachfrage stark. In den „Flauten“ müssen Kohle- und vor allem Gaskraftwerke einspringen, um die Erzeugungslücken zu füllen.

Doch deren Wirtschaftlichkeit nimmt aufgrund deutlich gesunkener Betriebsstunden ab. Vielfach wird der Ruf nach einem Kapazitätsmarkt laut, bei dem eine Vergütung für die Vorhaltung der erforderlichen Erzeugungskapazität bezahlt werden soll. Andere Stimmen – insbesondere von Betreibern von Braunkohlekraftwerken – votieren für einen Energy-only-Markt, in dem Angebot und Nachfrage das Marktgeschehen regeln werden. So oder so, die weitere Entwicklung der Stromerzeugung dürfte 2015 für reichlich Diskussionsstoff sorgen.

Für Diskussionsstoff könnte auch sorgen, dass Deutschland trotz des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sein Ziel von minus 40 Prozent CO2-Emissionen im Jahr 2020 nur unter großen Mühen erreichen kann. Dabei hätte die Bilanz auch positiver ausfallen können, wenn in der Bundesrepublik nach Fukushima nicht der schnelle Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen worden wäre (Über die Hintergründe mag man spekulieren).

Hier gehen Anlagen, die unter höchsten Sicherheitsauflagen betrieben werden, vom Netz, während in vielen Ländern mit niedrigeren Standards neue AKW gebaut werden. Keine weiteren Kernkraftwerke in Deutschland zu bauen, ist die eine Seite. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, warum die existierenden Kraftwerke nicht noch einige Jahre laufen sollen – zumindest so lange, bis sie durch neue Speichertechnologien und den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien vollständig ersetzt werden.

Was halten Sie davon? War der Ausstieg aus der Atomkraft der richtige Schritt? Oder kam dieser zu früh?

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