Kunden legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit sowie innovative Produkte und Dienstleistungen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Dies waren, wie Dr. Dieter Steinkamp, Chef der Kölner RheinEnergie AG, gestern auf einer Presseveranstaltung betonte, ganz wichtige Gründe für den Aufbau und die Moderation eines „Lernenden Energieeffizienz-Netzwerkes“, kurz LEEN. Gemeinsam mit der LEEN GmbH hat der Energieversorger sieben Unternehmen aus der Region zusammengebracht, um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und Lösungen für weitere Effizienzsteigerungen zu entwickeln.

Neu ist der Ansatz nicht. Insgesamt haben Bundesumweltministerium, Bundeswirtschaftsministerium und Wirtschaftsverbände das Ziel von 500 Energieeffizienz-Netzwerken in Deutschland ausgebeben. Allerdings besteht noch viel „Luft nach oben“. Die derzeit laufenden Netzwerke bewegen sich, wie auf der Veranstaltung zu hören war, noch im unteren zweistelligen Bereich.

Projektpartner aus dem Gebäudemanagement

Für die teilnehmenden Unternehmen geht es vor allem um die Reduzierung des Energieeinsatzes. In diesem Zusammenhang betonte Dr. Dirk Köwener, Geschäftsführer der LEEN GmbH, auf der Veranstaltung, dass sich über LEEN-Projekte durchschnittlich zwei Prozent Energie pro Jahr einsparen lassen. Bei einer vierjährigen Laufzeit seien im Mittel 9,5 Prozent weniger Energieeinsatz zu erwarten, wobei die Spannbreite der Einzelunternehmen je nach individueller Situation zwischen zwei und 30 Prozent liege. Im konkreten Fall mit sieben überwiegend im Gebäudemanagement tätigen Unternehmen, könnten nach den Worten Köweners am Ende der vierjährigen Projektphase bis zu eine Terrawattstunde pro Jahr eingespart werden. Ein Wert, der den 12-Monatsbedarf einer Stadt wie Köln widerspiegelt. Zahlreiche weitere Möglichkeiten sind vorhanden. Würden sie in Industrie und Gewerbe flächendeckend genutzt, könnten nach Einschätzung der LEEN-Experten jährlich bis zu 100 Terrawattstunden eingespart werden – immerhin rund 16 Prozent der in Deutschland produzierten Strommenge.

Auf der Kostenseite soll es kurze Amortisationszeiten geben, die je nach Einzelfall und Maßnahme von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Für die Teilnahme am vierjährigen Projekt zahlt jedes Unternehmen etwa 10.000 Euro im Jahr für energetische Beratung, die Organisation der Netzwerktreffen und das begleitende Monitoring. Dabei hat es den „besonderen Charme“, dass das Engagement bei einem LEEN zusätzlich als Nachweis der ab dem 5. Dezember 2015 verpflichtenden Teilnahme an einem Energieaudit nach DIN EN 16247 gilt und dafür bis zu 4.000 Euro Fördermittel für jedes teilnehmende Unternehmen zur Verfügung stehen sollen.

Bild: Universitätsklinikum Ulm / H. Grandel

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