Was mit Photovoltaik-Anlagen und vereinzelt Erdwärme anfing, geht in eine neue Runde: Energiegewinnung durch die Bürger. Dabei scheint der Trend zu gemeinschaftlichem Handeln zu gehen. Das legen zumindest einige größere Bürgerprojekte in Bayern nahe.

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie hat einige beispielhafte Bürgerprojekte zur Energiegewinnung zusammengetragen. Die Broschüre mit zum Teil spektakulären Projekten, macht Mut. Denn die Beispiele zeigen, dass sich Verbraucher teilweise vom allgemeinen Strommarkt abkoppeln können. Die Vorteile für die Verbraucher liegen auf der Hand: preiswertere Versorgung und zum Teil sogar Erwirtschaftung von Gewinnen durch den Strom-Verkauf.

Der positive Nebeneffekt: all diese Projekte setzen auf erneuerbare Energien und sind nachzulesen unter https://www.energie-innovativ.de/buerger/.

Beispiel 1: Die Bürger-Windenergie

Im mittelfränkischen Diespeck beteiligen sich 99 Bürger an einer Kommanditgesellschaft zur Erzeugung von Windenergie. Dank ihrer Kapitaleinlage versorgen sie ca 3.500 Haushalte in der Region. Nur durch das Bürgerengagement konnte das notwendige Kapital zusammengetragen werden. Das Risiko für die Bürger ist gering, der Gewinn, der winkt, allerdings stattlich: 14% könnten es am Ende jährlich werden. Auch in Regensburg gibt es eine ähnliche Initiative mit 88 Bürgern als Kommanditisten.

Beispiel 2: Bürgerbeteiligung an Wasserkraftwerk

Ein unterirdisches Wasserkraftwerk soll Strom für ca. 4.000 Haushalte liefern. Den Betreibern der Praterkraft GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke München und der Green City Energy AG, fehlte allerdings ein Teil des Kapitals. Die Idee: Bürgerbeteiligung durch Genussrechte. So wurden 30% des Wasserkraftwerks von Bürgern finanziert. Der Vorteil der Genussrechte: Die beteiligten Bürger erhalten ihre Energie deutlich günstiger.

Fazit: Bitte mehr davon

Beide Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie mit Bürgerbeteiligung Energie grün werden kann – gerade auch dort, wo örtlichen Anbietern, wie den Stadtwerken, das notwendige Kapital fehlt.

Bleibt nur zu wünschen, dass Bayern die Förderung solcher Projekte weiter vorantreibt und auch andere Bundesländer ähnliche Initiativen ins Leben rufen.

Diesen Beitrag teilen: