Energieversorger landauf und landab suchen regelmäßig nach neuen Geschäftsmodellen, die sie ihren Kunden anbieten können, um das eigene Einnahmespektrum zu erweitern. Dabei legt man in erster Linie Produkte und Angebote auf, die sich nah am täglichen Geschäft orientieren. Das ist verständlich und nachvollziehbar – trotzdem sollte man den Blick immer mal wieder über den eigenen Tellerrand hinweg werfen. Wir blicken heute auf ein Unternehmen, das ein Geschäftsmodell zum Thema „Internet der Straße“ anbietet, welches auch für die Flotten von Energieversorgern interessant sein kann.

Bereits vor einigen Jahren gründete sich das Start-up UZE Mobility GmbH (sprich wie „use“ im Englischen) mit der Geschäftsidee, Streetscooter aus der RWTH-Schmiede des Prof. Schuh zu erwerben und für einen sehr günstigen Tarif zu vermieten. Die Idee zur Kostenersparnis für den jeweiligen Nutzer: Die Fahrzeuge sammeln während der Fahrt Daten (z. B. zu Pollenflug, Wetter, Verkehr, etc.), die das Unternehmen weiterverkaufen kann und gleichzeitig werden auf speziellen, direkt am Fahrzeug installierten Displays regional zugeordnete Werbebotschaften ausgespielt.

Auf den Ausbau der eigenen Flotte verzichtet das Unternehmen zukünftig, um die zur Verfügung stehenden Finanzmittel intensiver für die eigenen Sensoren und Werbedisplays einzusetzen und somit schneller wachsen zu können.

Flottennutzung neu gedacht

Das Start-Up und sein CEO Dr. Dr.-Ing. Alexander N. Jablovski gehen davon aus, dass man noch im Jahr 2020 Fahrzeugflotten und private Autobesitzer mit den UZE Ads Kits, den digitalen Fahrzeugdisplays, ausstatten wird. Durch diese sollen die Partner eigene Werbeeinnahmen generieren können, welche laut UZE Mobility dazu dienen sollen, den Umstieg auf saubere Antriebe zu subventionieren. Zudem stattet UZE Mobility die teilnehmenden Transporter und LKWs mit seiner eigenen Sensortechnologie aus. In der zweiten Hälfte 2020 können die Sensoren dann auch in PKWs eingebaut werden.

Ein Modell, das sich visionär ausgerichtete Stadtwerke und EVU einmal in Ruhe ansehen sollten, denn die eigenen Fahrzeugflotten stehen zur Verfügung, werden mehr und mehr elektrifiziert und sind regelmäßig in einem werbebezogen interessanten Umfeld unterwegs. Gerade für die klein- und mittelständischen Energiegeschäftskunden wäre ein Werbeangebot auf Teilbereichen der Fahrzeuge des eigenen Energieversorgers ein sicherlich verlockendes Angebot, zumal wenn diese Werbung in einem klar beschriebenen Ortsbereich ausgespielt werden kann,. Und wenn man damit Kundenbindung und einen Return on Investment bei den eigenen Fahrzeugen verknüpfen kann, ist das sicherlich mehr als nur eine erste Überlegung wert. Was man mit den gewonnenen Daten macht, ist an anderer Stelle noch zu besprechen.

Mehr zum Unternehmen und zu den Möglichkeiten der Datennutzung findet sich unter www.uze-mobility.com.

Bild: uze-mobility

(OP)

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