Elektrofahrzeuge rücken für Privatpersonen wie für Unternehmen immer mehr in den Fokus der Überlegungen, wenn eine Neuanschaffung ansteht. Durch die höhere Bezuschussung des Bundes (aktuell liegt der Umweltbonus von Staat und Herstellern bei insgesamt 9.000 €) steigt die Attraktivität, denn gerade die Kosten spielen eine wesentliche Rolle für die Entscheidungen, wenn es um Pro und Kontra beim Verbrenner oder Elektroauto geht.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch der für immer mehr Unternehmen wie Privatkäufer gerade in Zeiten des Klimawandels an Bedeutung gewinnende Aspekt der Umweltbilanz eines neuen Fahrzeugs. Und diese sollte den gesamten Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung aller Komponenten des jeweiligen Fahrzeugs abbilden.

Eine entsprechende Suchanfrage mit Begriffen wie „Vergleichsrechner Auto Verbrenner Elektro“ liefert zwar diverse Angebote und Übersichten verschiedener Anbieter und Institutionen (weiterführende Angaben siehe unten beim Quellenhinweis), aber bis auf eine Website (mit Angaben zu CO2-Emissionen) beziehen sich alle auf die reinen Kosten während der Nutzungsdauer. Umweltbelastungen  während Herstellung und Nutzung sowie in der Entsorgungsphase bleiben unberücksichtigt.

Alpenländischer Vorreiter

Ganz anders der neue Online-Vergleichsrechner aus dem Energieinstitut Vorarlberg in Österreich (http://www.energieinstitut.at/tools/EMIL/). Mit seiner Hilfe ist es möglich, vor der Anschaffung neben den Kosten auch die Umweltauswirkungen von Elektroautos und Verbrennerfahrzeugen über den gesamten Lebenszyklus zu vergleichen, egal ob Schadstoffausstoß oder Energieverbrauch. Ein auch für Unternehmen immer wichtiger werdendes Detail, denn Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend bedeutsame Rolle in der Wirtschaft.

Mittels detailreicher Eingabemöglichkeiten zum Einkaufspreis, der präzisen Angabe von Bonusmöglichkeiten und den laufenden Kosten sowie der Nutzungsdauer wird zusätzlich zum ökologischen Vergleich auch die Frage nach der wirtschaftlichen Amortisation von Elektroautos beantwortet.

Im „Erweiterten Modus“ des Angebots können noch weitergehende Angaben gemacht werden. Darüber hinaus erfährt der Nutzer mittels praktischer Informationsbuttons bei jedem Eingabesegment, auf welcher Basis die der Berechnung zugrunde liegenden Durchschnittswerte z. B. für die Umweltbelastung erhoben und für den Vergleichsrechner bereitgestellt werden. Auch wenn diese Werte neben europäischen Quellen auf Standards der Alpenrepublik beruhen, so liefern sie doch wegen ihrer klaren Beschreibung sehr hilfreiche Aspekte für die Betrachtenden.

Ein wirklich übersichtliches Werkzeug, das neben der umfassenden Information für potenzielle Fahrzeugbeschaffer auch eine große Hilfe bei den nicht endenden Stammtischdiskussionen sein kann – zumal man einem österreichischen Institut nicht unterstellen wird, dass es von der deutschen Automobillobby beeinflusst wird. Mal sehen, ob der aktuell in der Überarbeitung befindliche Kostenrechner des Landes NRW in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut beim Relaunch ähnliche Informationen liefert. Dann könnten auch deutsche Stadtwerke ihre Kunden über einen solchen Vergleichsrechner informieren.

Quellen:

https://efahrer.chip.de/kostenrechner

https://assets.adac.de/image/upload/v1594909696/ADAC-eV/KOR/Text/PDF/E-AutosVergleich_joxjsi.pdf

https://www.mobilityhouse.com/de_de/ratgeber/tco-vergleich-elektroauto-vs-benziner

Gerade in Überarbeitung befindlich: https://www.elektromobilitaet.nrw/unser-service/kostenrechner/  in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut e. V.

https://www.e-stations.de/elektroautos/kostenrechner – mit CO2-Rechner

(MW)

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