Bereits seit einigen Jahren bietet die RheinEnergie unter dem Namen TankE eine Ladeinfrastruktur für Autos, Busse und Schiffe und mit der 2016 gegründeten Chargecloud GmbH ein Unternehmen, das sich auf Softwarelösungen für den Betrieb von vernetzten Ladeeinrichtungen spezialisiert hat.

Darauf aufbauend wurde nun ein Netzwerk gegründet, das basierend auf diesen Dienstleistungen den Kunden der beteiligten Unternehmen eine leichte regionale E-Fahrzeug-Aufladung offeriert. Damit können die Kunden in der Region zwischen Olpe im Osten und der belgischen Grenze im Westen an den mit einem TankE-Logo versehenen Stationen die Fahrzeuge problemlos aufzuladen. Zu finden sind die Ladepunkte mit Hilfe einer App, die auch gleich anzeigt, ob die dort vorhandenen Ladestationen frei sind. Der Vorteil liegen für die Kunden neben der schnellen Übersicht in der Abrechnung über das jeweilige regionale Unternehmen, bei dem der E-Fahrzeug-Nutzer auch als Energiekunde für den Strom zuhause geführt wird.

Langfristig möchten die beteiligten Partner AggerEnergie, BELKAW (Berg. Gladbach), BIGGE ENERGIE, Energie Nordeifel, energieversorgung Dormagen, Energieversorgung Leverkusen, GVG Rhein-Erft (Hürth), e-regio (Euskirchen), Stadtwerke Lohmar, SWB Energie und Wasser (Bonn) sowie die Stadtwerke Solingen die regionale Ladeinfrastruktur in NRW weiter ausbauen und den Abrechnungsstandard vereinheitlichen.

Ladesäulenzahl wächst

Momentan wächst nach Aussage der RheinEnergie die Zahl der bisher installierten rund 230 Ladesäulen monatlich um 7 Prozent, wobei sich diese Zahlen auf den privaten wie öffentlichen Bedarf beziehen. Mittelfristig strebt die RheinEnergie zusammen mit der Stadt Köln die innerstädtische Zahl von ca. 200 Ladepunkten mit rund 400 Ladesäulen an, um dem wachsenden Bedarf der Gäste, Pendler und Einkaufstouristen in der Stadt gerecht zu werden. Bis zum Jahr 2025 sollen dann für eine erwartete Menge von ca. 500.000 E-Fahrzeugen in Deutschland in der Region der beteiligten Unternehmen etwa 3.000 Ladesäulen zu nutzen sein.

Im Rahmen der Presserunde wurde noch einmal sehr deutlich auf die unterschiedlichen Aufgabenstellungen der jeweiligen Versorger und deren Schwerpunktmaßnahmen für die  Ladeinfrastruktur hingewiesen. Während in den urbanen Umfeldern neben der Zahl der öffentlichen Ladepunkte vor allem auch die infrastrukturelle Netzausstattung in den Wohnquartieren hohe Technik- und Investitionsansprüche an Städte und Versorger stellt, kommt in den eher ländlichen Regionen auf die Niederspannungsnetze besondere Belastungen zu. Gerade hier geht man davon aus, dass Eigenheimbesitzer E-Fahrzeuge z. B. als Zweitfahrzeuge anschaffen und die Netze dann durch die Belastung hinsichtlich Ladung der Fahrzeuge und Einspeisung aus vorhandenen Photovoltaik-Anlagen besonderen Belastungen unterliegen werden.

Anders Denken bei der E-Mobilität

Aus Sicht eines außenstehenden Betrachters der Pressekonferenz fiel auf, dass die anwesenden MedienvertreterInnen einen sehr großen Informationsbedarf haben und der Wissenstand um Chancen und Notwendigkeiten rund um das Thema E-Mobilität und deren Voraussetzungen noch sehr ausbaufähig ist. So denken auch viele Journalisten immer noch in der Kategorie „Tanken in 5 Minuten“ und „Schnellladestationen“. Dass in Sachen E-Mobilität ein „anderes Denken“ erforderlich ist (Stichwort: Laden zu Hause und bei Nacht oder Laden beim Parken – aber nicht immer voll), muss besonders dieser Zielgruppe immer wieder verständlich nahegebracht werden, damit sie in die Lage versetzt wird, dieses Denken auch den Abnehmern ihrer Nachrichten zu vermitteln.  Stadtwerke und lokale Versorger sollten diese Situation als Chance verstehen und diese Informationen für die Presse umfassend und mit gut dosierten technischen Hintergründen bereithalten.

Aber vielleicht ergreifen ja gerade die Beteiligten des nun neu gegründeten Netzwerks die Chance und übernehmen damit auch in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle.

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