Der Stromanbieterwechsel ist keine reine Männerdomäne mehr. Erstmals ist im ersten Halbjahr 2016 der Anteil der Frauen, die über das Verbraucherportal Verivox wechseln, auf über 30 Prozent gestiegen. Wechselfreudig sind insbesondere junge Frauen mit niedrigen Verbräuchen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich auch bei der Tarifauswahl.

Wie die aktuelle Ausgabe der Wechsler-Studie Energie von Verivox und KREUTZER Consulting zeigt, schließen Frauen mehr Tarife mit vollständiger Preisgarantie ab, entscheiden sich aber seltener als Männer für einen Ökostromtarif.

Auch bei den demographischen Faktoren gibt es Unterschiede: So sind 20 Prozent der weiblichen Wechsler unter 30 Jahre alt, aber nur 11 Prozent der Männer. Ein Drittel der Frauen geben einen Verbrauch von weniger als 2.000 Kilowattstunden pro Jahr an, wohingegen nur ein gutes Fünftel der Männer zu den Geringverbrauchern zählt. Bei den höheren Verbrauchsklassen dreht sich das Verhältnis entsprechend um. Auch nutzen Frauen häufiger als Männer einen Umzug, um den Stromversorger zu wechseln.

Die Frauen werden damit zu einer stärker zu beachtenden Zielgruppe. Lag bei ähnlichen Fragestellungen in den vergangenen Jahren der Frauenanteil noch spürbar niedriger, ist eine Tendenz nun nicht mehr zu verkennen. Dies unterstützt auch die Thesen von Marketingexperten, die seit etwa einem Jahr eine stärkere Ausrichtung von Produkten auf spezifische Zielgruppen (in diesem Fall junge Frauen) fordern. Denn „insbesondere bei den jüngeren Frauen, die eine überdurchschnittlich hohe Wechselaffinität aufweisen, könnte sich eine direkte Ansprache über deren bevorzugte Informationskanäle anbieten“, führt Klaus Kreutzer, Geschäftsführer  von Kreutzer Consulting aus.

Dies ist natürlich nur eine von vielen Erkenntnissen, die der aktuellen Studie zum ersten Halbjahr 2016 zu entnehmen sind.

Diesen Beitrag teilen: