Bahnt sich da im Telefon-Marketing von Versorgungsunternehmen eine Trendwende an? Seit 2013 stieg der Anteil der Wechselvorgänge am Telefon im Strommarkt um 31% auf 17% an. Insgesamt (Strom + Gas) wurden immerhin 14% der Wechsel telefonisch erledigt. Damit ist die Telefonakquise gleichauf mit dem Door-to-Door-Direktvertrieb der zweitwichtigste Vertriebskanal im Energiemarkt.

Wie aus der heute erschienenen Vertriebskanalstudie Energie 2016 ebenfalls hervorgeht, gewinnen die vier großen Konzerne mit 18% der Nennungen und deren Vertriebstöchter eprimo, Yello Strom und E Wie Einfach mit 17% besonders viele Kunden am Telefon. Bei den Öko-Energiediscountern spielt die Telefonakquise mit nur 5% hingegen eine untergeordnete Rolle.

Wechselverhalten ist zielgruppenspezifisch

Klaus Kreutzer von Kreutzer Consulting, dem Auftraggeber für die durch Nordlight Research realisierte Umfrage: „Neben unterschiedlichen Vertriebsansätzen spielt die Werbung der Unternehmen eine entscheidende Rolle. Die großen Konzerne und auch deren Töchter werben häufig im TV und blenden dabei ihre Telefonnummern ein, Verbraucher, die sich dadurch angesprochen fühlen, können dann direkt über die Hotline des Versorgers abschließen.“

Bei den Telefonwechslern spiegelt sich auch eine spezielle Zielgruppe: 60% der Telefonwechsler sind weiblich und etwa die Hälfte ist älter als 50 Jahre. 44% gaben zudem an, einen Vertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren oder mehr abgeschlossen zu haben.

Im Rahmen der aktuell erschienenen Vertriebskanalstudie Energie 2016 wurden insgesamt 6.931 Haushalte repräsentativ zu ihrer aktuellen Versorgungssituation sowie 1.000 Wechsler und 150 aktuelle Kündiger zum Entscheidungsprozess bei ihrem letzten Wechsel des Strom- oder Gasversorgers telefonisch befragt.

Klaus Günther-Blombach, Geschäftsbereichsleiter Markt & Vertrieb der EWR GmbH in Remscheid bestätigt, dass Kunden von der Telefonakquise berichten. Grundsätzlich hält er diesen Ansatz auch für einen legitimen Weg in der Kundenakquise, wenn dabei auf unlauteres Vorgehen verzichtet wird. Uns würde interessieren, welchen Stellenwert Sie persönlich dem Telefonverkauf beimessen. Deshalb freuen wir uns über Feedback auf die eingeblendete Umfrage.

Die Vertriebskanalstudie Energie bietet aktuelle und umfassende Informationen zu Wechselanlässen, Informationsquellen, Produkt- und Anbieterpräferenzen, der Kundenzufriedenheit sowie der aktuellen Wechselabsicht. Dabei werden die Unterschiede hinsichtlich des gewählten Vertriebskanals und des jetzigen Anbieters untersucht. 2016 wurden zudem erstmals die Bekanntheit und Nutzung von Smart Home-Systemen und die Cross- und Up-Selling-Aktivitäten von Energieanbietern bei Neukunden beleuchtet.

 

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