Kleine und mittlere Energieversorger nutzen die sozialen Medien weiterhin viel zu zögerlich. Im Vergleich zum Vorjahr sind nur wenige neue Social Media Präsenzen dieser Unternehmen entstanden. Das zeigt eine Untersuchung der Carl Kliem Energy GmbH, in der im Juli 2016 zum zweiten Mal eine Auswahl von 50 Stadtwerken bezüglich ihrer Social Media-Aktivitäten untersucht wurden.

Erste Untersuchung bereits 2015

Die erste Erhebung derselben 50 kommunalen Versorger war im Frühjahr 2015 erfolgt, deshalb lässt sich die Entwicklung gut beurteilen. Waren im Vorjahr noch sechs der 50 betrachteten Unternehmen auf Facebook aktiv, sind es im Juli 2016 neun. Zwölf weitere haben zwar eine Unternehmensseite angelegt bzw. eine automatisch angelegte Seite editiert, bespielen den Kanal aber nicht bzw. nicht mehr. Im Vorjahr lag die Zahl dieser inaktiven Seiten bei neun.

Die Versorgungsunternehmen, die aktiv posten, erzielen insbesondere mit regionalen Infos wie beispielsweise Fotos aus der Region oder auch Veranstaltungstipps viel Interaktion mit ihren Fans (erhalten also viele Likes, Shares und Kommentare für ihre Beiträge). Aktive kommunale Betriebe, die auch Bäder oder den öffentlichen Personennahverkehr betreiben, nutzen diese publikumswirksamen Geschäftsfelder für ihr Facebook-Marketing.

Videoformate kommen, Twitter unbeliebt

Das Thema Strom – etwa Energiespartipps oder Informationen über das Erneuerbare-Energien-Portfolio – spielt nur eine untergeordnete Rolle. Erkennbar ist ein Trend zu Videoformaten, die bei den Fans auch auf mehr Resonanz als einfache Bild-Text-Posts stoßen.

Twitter ist nach wie vor nicht sehr beliebt bei den betrachteten Unternehmen. Von den ehemals vier Stadtwerken, die auf den Kurznachrichtendienst vertraut haben, hat eines das Handtuch geworfen. Weitere Plattformen wie Youtube, Flickr, Pinterest, Instagram oder Google+ werden nur vereinzelt von den kleinen und mittleren Versorgern genutzt.

Im Ergebnis schade

Aus unserer Sicht vergeben die Unternehmen hier leichtfertig gute Chancen in der Kundenkommunikation. Denn sie verzichten auf Erfahrungen in der Nutzung der verschiedenen Kanäle bei den sozialen Medien. Besonders das Smartphone, das hauptsächliche Zugangsgerät zu Social Media-Kanälen, wird die Marketing-Kommunikationslandschaft aller Unternehmen zukünftig noch stark beschäftigen und es wird wichtig sein, das Wissen um  das aktuelle Nutzerverhalten auf diesen Kanälen  in die zukünftigen Werbeplanungen mit einfließen zu lassen.

Wie heißt es unter Marketing-Fachleuten? Wer nicht in Mobile investiert, wird zukünftig nicht mehr am Markt sein. Es scheint, als hoffen einige Verantwortliche bei Versorgern verzweifelt, die Zukunft hätte noch nicht begonnen.

Wir sind gespannt, welche Werte die Untersuchung 2017 ausweisen wird.

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