Auch wenn die aktuelle Studie der Uno-Umweltorganisation UNEP aussagt, die investierten Mittel in neue Solaranlagen seien 2016 spürbar um 34 Prozent gefallen, so zeigen die neu erstellten Kapazitäten doch eine andere Tendenz. „Das Finanzvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar rückläufig, die zugebauten Kapazitäten sind allerdings gestiegen. Und diese sind für den Umbau des Energiesystems die wichtigere Kenngröße“, wird Michael Pahle vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einem Spiegel-Artikel zitiert.

Und die Spirale dreht sich weiter, denn die Anlagen liefern immer mehr Leistung für weniger Investitionen. Im Magazin „Science“, einer anerkannten Wissenschaftspublikation, wird davon gesprochen, dass sich die installierte Solarleistung bis 2030 mindestens verzehnfachen soll. Die Autoren der Aussage stammen aus Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) oder dem US-amerikanischen National Renewable Energy Laboratory (NREL).

Schon heute ist die Sonne in manchen Regionen der Welt die günstigste Stromquelle. In Chile oder Abu Dhabi und Dubai auf der arabischen Halbinsel zum Beispiel sollen PV-Anlagen entstehen, auf denen Strom für weniger als drei Cent pro Kilowattstunde gewonnen werden kann. Da kommen Gas- und Kohlekraftwerke nicht heran.

In Abu Dhabi spricht man in der Planung der Kosten und Erträge von kaum glaublichen 2,4 Cent pro Kilowattstunde. Diese Summe wurde vor nicht allzu langer Zeit erst für Projekt mit Fertigstellung zwischen 2025 oder 2030 prognostiziert.

Produktionskosten sinken spürbar

Fachleute sind überzeugt, dass es gerade bei den Photovoltaik-Modulen, als aufwendigster Einheit einer großen Solarparks, ein hohes Einsparpotential gibt. Wenn dann die Speicherindustrie in absehbarer Zeit auch die Speicherung zu attraktiveren Aufwänden realisieren kann, könnten konventionelle Kraftwerke an die ihre wirtschaftlichen Grenzen kommen.

Erste Anzeichen bei der Kostensituation sind vernehmbar. So hat First Solar als einer der Big Player das Ziel gesetzt, seine Produktionskosten bis 2020 auf 25 Cent pro Watt zu reduzieren. Und andere Unternehmen wollen folgen. Heute liegen die Kosten abhängig von der verwendeten Technologie noch bei circa 40 bis 55 Cent. Das ist ein mehr als spürbarer Unterschied.

Das allein genügt aber nicht. Fachleute fordern, dass das Mengenwachstum Hand in Hand mit der Verbesserung der Moduleffizienz gehen muss. Eine höhere Effizienz bewirkt, dass die Module mehr Strom aus dem einfallenden Sonnenlicht erzeugen.

Effizienzverbesserung bei den Modulen macht aber nur Sinn, wenn der verbesserte Wirkungsgrad nicht durch höhere Fertigungskosten erkauft wird. Nur in diesem Fall wird Strom wirklich billiger.

Inwiefern diese Entwicklungen auch für Stadtwerke und regionale Versorger attraktiv sein können und die Eigenproduktion vergrößert werden sollten, muss in den Vorstandsetagen der Unternehmen entschieden werden. Eine kritische Überprüfung sind die Angaben und Prognosen sicherlich allemal wert.

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