Gerade läuft die neue Werbekampagne von Mediamarkt an und zeigt wieder einmal, wie man sich mit leicht provokanten Themen die Aufmerksamkeit potentieller Kunden sichern kann. Es geht um die nicht endende, generationsübergreifende Frage der Bedeutung gesellschaftlicher Zwänge und den Möglichkeiten, sich daraus zu befreien.

Mediamarkt hatte Ende des Jahres 2015 seinen überaus erfolgreichen Claim „Ich bin doch nicht blöd“ mit „Hauptsache, ihr habt Spaß“ abgelöst.  Zum wichtigen Weihnachtsgeschäft 2017 startet heute nun eine Kampagne, die den Markenkern „Spaß und Vergnügen“ weiterhin bedient, doch zusätzlich mit einer Botschaft um die Ecke biegt, die darüber nachdenken lässt, wie wir alle in gesellschaftliche Pflichten und Zwänge eingebunden sind. Und natürlich auch, wie wir mit einem Besuch im Laden daraus auch wieder herauskommen: „Wo bleibt denn da der Spaß?“

 

Mediamarkt als Beispiel für Stadtwerke

Zur Fortsetzung wurden verschiedene Werbespots und Anzeigen produziert, die unterschiedliche Zielgruppen bedienen und auf verschiedene Angebote sowie Servicebereiche des Unternehmens einzahlen. Eine ausführliche Übersicht dazu findet sich in der Fachzeitschrift w & v: http://s.energieverdichter.de/wv; dort werden auch die TV- und KinoClips zur Verfügung gestellt.

Natürlich haben kommunale Stadtwerke nicht das Werbebudget eines Mediamarktes. Es müssen jedoch gar nicht aufwendige Werbe- und Kinospots sein. Eine gute regionalbezogene und kanalübergreifende Mediaplanung verknüpft mit einer passenden Landingpage und einem intelligenten Call2Action können auch mit überschaubaren Mitteln sehr erfolgreich sein.

 

Mehr Mut wagen

Viel wichtiger sind jedoch ein Umdenken und eine grundsätzliche Bereitschaft bei den Entscheidern in den Versorgungsunternehmen, sich etwas Neues zu trauen. Mit provozierenden Themen ins „Relevant Set“ der Zielgruppen zu gelangen und dabei auch einmal zu riskieren, negative Rückmeldungen zu erhalten oder Diskussionen in Gang zu setzen. Oder fragen Sie sich doch selbst einmal, wo denn bei einer intensiven Begutachtung der eigenen Werbekampagnen der Spaß beim Betrachter bleibt.

Mediamarkt zeigt wie es gehen kann. Wie man auch und gerade mit dem bis dato unmöglichen Claim „Ich bin doch nicht blöd“ eine enorme Bekanntheit aufbaute, um dann im nächsten Schritt die Markenbekanntheit bei den Zielgruppen auf neue, aktuelle Themen zu lenken. Nun läuft die nächste, sicherlich spürbar weniger provokante Runde. Ich bin sehr gespannt, wie viele Freunde und Bekannte mich wieder ansprechen werden, ob das denn zum Image einer Marke passt.

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