Bereits zum zweiten Mal fand in Hürth bei Köln eine beachtenswerte Veranstaltung statt, die diesmal sehr konkret auf kommunale Unternehmen ausgerichtet war. Das Forum „E-Mobilität bewegt die Region“ in der Auflage 2.0 ermöglichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, neben Erfahrungsberichten anderer Städte und Gemeinden sowie Entwicklungsinformationen aus der produzierenden Wirtschaft,  auch die Selbsterfahrung mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen jeglicher Größe und Antriebstechnik.

Die komplette Palette

Angefangen mit dem Einsitzer Renault Twizzy über Fahrzeuge der Klein- und Mittelklasse bis zum Highend-Alternativ-PKW Tesla S, wurden Fahrzeuge mit brennstoffzellen-, hybrid- und batterieversorgten Antrieben vorgestellt und konnten selbst gefahren werden. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht und die anschließenden Gespräche und Diskussionen zeigten, dass auch oder vielleicht gerade in der kommunalen Wirtschaft das Wissen um Chancen und Möglichkeiten alternativer Fortbewegung noch nicht sehr verbreitet ist. Dieser Nachholbedarf wurde durch die Tagung gestillt.

Noch stärker zeigte sich dies auf der Ebene der Kleintransporter, LKW und Busse. Gerade in diesem Bereich sammeln die städtischen Betriebe der Stadt Hamburg bereits seit vielen Jahren hilfreiche Erfahrungen mit Brennstoffzellen-Bussen und anderen alternativ betriebenen Fahrzeugen, wie Heinrich Klingenberg von der hySOLUTIONS GmbH aus der Hansestadt ausführte. Diese Erfahrungen führten dazu, dass die Verwaltung heute die Anschaffung eines mit konventionellem Antrieb ausgestatteten Fahrzeugs begründen muss. Für ein alternativ angetriebenes Fahrzeug ist diese Begründung nicht notwendig. Ziel: Die konsequente Umstellung des Fuhrparks städtischer Betriebe auf emissionsfreie Fahrzeuge.  Wir finden, eine sehr nachahmenswerte Initiative.

Hamburg ist schon weiter

Dieses Ziel wird in Hamburg durch das Vorhandensein von Windstrom aus Schleswig-Holstein nachhaltig gestützt. Aktuelle Überlegungen gehen soweit, ab einem bestimmten Zeitpunkt neue Taxen nur noch als E-Fahrzeuge zu lizensieren. Da glauben wir jedoch, dies wird nur mit Unterstützung weiterer steuerlicher Verbesserungen für die vor allem kleinen Unternehmer im Gewerbe machbar sein, denn die Anschaffungskosten sind trotz E-Mobilitäts-Prämie der Bundesregierung (noch) zu hoch.

Sehr hilfreich waren gerade auch für die kommunalen Entsorgungsbetriebe die Informationen zu Transportern und Lastkraftwagen. Diese können unter bestimmten Umständen, wie geringere tägliche Kilometerleistungen, zu überschaubaren Aufwänden auf elektrische Antriebe umgerüstet werden und senken dann neben den Luft- auch gleichzeitig die Geräuschemissionen spürbar. Und last but not least wird das Image der Kommunen als Treiber der E-Mobiltät und der Emissionssenkung nachhaltig gestärkt.

Wiederholung nicht ausgeschlossen

Ein insgesamt ausgewogenes und inhaltsreiches Event, das aufgrund der guten Teilnehmerresonanz nach einem ersten Feedback der Kooperationspartner HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V., Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH, Industrie- und Handelskammer zu Köln sowie der Region Köln/Bonn e.V. fortgesetzt werden soll.

Diesen Beitrag teilen: