Mit neuen Bestwerten hat die E-world energy & water ihre Bedeutung als Europas Leitmesse der Energiewirtschaft hervorgehoben: 710 Aussteller (2016: 650) aus erstmals 30 Nationen zeigten vom 7. bis 9. Februar in der Messe Essen ihre Lösungen für die Zukunft der Energiebranche. Von Energie-Erzeugung über Handel, Transport und Speicherung bis hin zu Effizienz und Smart Energy. Rund 25.000 Fachbesucher, ein Plus von vier Prozent, aus 74 (71) Nationen nutzten die E-world, um sich zu informieren, neue geschäftliche Kontakte zu knüpfen und zu networken.

Unternehmen zeigten neue Lösungen für die Digitalisierung der Energiebranche

Ideen für die Zukunft der Energiebranche konnten die Fachbesucher an zahlreichen Ständen entdecken. Vorgestellt wurde u. a. ein neuer Standard für die Kommunikation im intelligenten Stromnetz zwischen den Betreibern virtueller Kraftwerke und dezentralen technischen Einheiten wie z. B. Mikro-Blockheizkraftwerken. Aus der Marketingperspektive war auffallend, dass die Schere zwischen den nach vorn ausgerichteten und innovativen Unternehmen mit einem kommunikativ starken Engagement sowie den Firmen, die auch im vierten oder fünften Jahr ihrer Anwesenheit immer noch mit einem Normstand agieren, mittlerweile sehr stark geöffnet ist. Es ist schade, wenn man meint, nur auf Grund eines geringeren Budgets müsste man auf gute Ideen für einen Messeauftritt verzichten. Dass es auch anders klappen kann, zeigen so manche Unternehmen mit pfiffigen Ideen bei überschaubarem Aufwand.

Einige Versorger ziehen sich zurück

Weiterhin auffallend: Zwei der großen kommunal geprägten Versorger sind nicht mehr als Aussteller auf der Messe vertreten. Nachdem ewe aus Oldenburg und die Stadtwerke Bremen ja bereits seit einigen Jahren mit einem Gemeinschaftsstand agieren, was hinsichtlich der Kostenreduzierung sicherlich eine sehr sinnvolle Maßnahme ist, waren in diesem Jahr die Pfalzwerke aus Ludwigshafen und die Nürnberger N-ergie nicht mehr mit von der Partie.  Da fragt man sich als interessierter Branchenbeobachter, ob hier die Controlling-Abteilungen entschieden haben, die Kosten zu reduzieren oder dies Anzeichen für erste Erkrankungen sind, die bei depressiv veranlagten Zeitgenossen als das „Stadtwerke-Sterben“ am Horizont gedeutet werden.

Wir maßen uns nicht an darüber zu urteilen, nehmen diese Entwicklungen aber aufmerksam wahr und möchten sie hier zur Diskussion stellen.

Neue Mitspieler an Bord

Auf der anderen Seite ist positiv zu vermerken, dass die rhenag erstmals mit einem eigenen Stand aufwartete (bisher am Gemeinschaftsstand vertreten) und auch die Lechwerke als neuer Teilnehmer zu verzeichnen waren. Nach oben heraus fiel natürlich der Innogy-Stand in Halle 3 an dem Corporate und werblicher Gesamtauftritt mustergültig in die Messepräsentation übersetzt wurden. Gerade hier zeigte sich, dass die Möglichkeiten der virtuellen Darstellung gut angenommen wurden, wenngleich die aktiven Menschen eher der Zielgruppe der bis 30-Jährigen zugeordnet werden mussten.

Eine sehr originelle Idee zur Zusammenarbeit von großen Unternehmen mit Start-ups hatte die Gelsenwasser AG beim Einsatz eines wasserspendenden Roboters aus der Werkstatt zweier Gymnasiasten. Ein Klick auf diesen Link führt direkt auf ein kurzes Video. Hierzu berichten wir im Detail in den kommenden Wochen.

Gut besucht war auch das fachliche Rahmenprogramm der E-world. Hochkarätige Experten aus Industrie, Politik und Wissenschaft informierten in 25 Konferenzen rund um internationale Marktentwicklungen, Vertrieb, Handel und Energierecht. Der 21. Fachkongress „Zukunftsenergien“ der EnergieAgentur.NRW am ersten Messetag widmete sich Themen wie Chancen und Risiken eines Wärmenetzausbaus, den Zukunftsperspektiven für die Windenergienutzung oder Photovoltaik als Schlüsseltechnologie für die Energieerzeugung im urbanen Raum.

Bereits heute liegen von 95 Prozent der Aussteller Absichtserklärungen vor,  sich auch an der nächsten E-world zu beteiligen, die vom 6. bis 8. Februar 2018 in der Messe Essen stattfinden wird.

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